In einer neuen Serie nehmen wir Sie mit hinter die Kulissen unseres Gemeindelebens. In der ersten Folge erzählen wir von den Menschen, die jeden Sonntag für den Rahmen des Gottesdienstes sorgen.
Der Schlüssel dreht sich im Schloss. Licht fällt in den bis eben noch dämmrigen Kirchenraum. Bevor er sich in etwa einer halben Stunde mit Menschen und Stimmen füllt, bevor der Gottesdienst beginnt, haben fleißige Hände schon alles vorbereitet. Licht angeschaltet, Kerzen angezündet, Stühle zurechtgerückt, Liedtafeln eingesteckt, Blumenschmuck in die Kirche getragen und – falls nötig, Vorbereitungen für Abendmahl oder Taufe getroffen.
„Für mich persönlich bedeutet diese Aufgabe in erster Linie, für die Gemeinde ein freundliches Gesicht zu sein“, sagt Thomas Rappsilber. Seit über 10 Jahren ist er Mitarbeiter beim Kirchendienst. Wer regelmäßig kommt, kennt ihn vor allem am Pult und hat sein „Ich wünsche uns allen einen gesegneten Gottesdienst“ im Ohr. Das tut er beim Kirchendienst am liebsten – Menschen begrüßen, sie willkommen heißen, den Wochenspruch sowie die Abkündigungen verlesen und manchmal auch Wortbeiträge zu moderieren. Und – was ihm darüber wichtig ist und gefällt: „Beim Kirchendienst sind wir immer zu zweit. Das macht mehr Freude und hilft dabei, an alles zu denken.“ Während eine Person für Begrüßung und Abkündigung zuständig ist, ist die andere mit dem Vortrag der Lesung betraut. Gemeinsam sorgen sie für Vorbereitung und Nachbereitung, zu der etwa das Zählen der Kollekte und der Menschen im Gottesdienst gehört. Und sie sind erste Ansprechpersonen für Predigende und Musizierende – wichtig vor allem, wenn diese als Gast in der Bartholomäus-Gemeinde ihren Dienst tun. Dann geben sie Sicherheit und sorgen für gewohnte Abläufe.
Thomas hat seinen Dienst im Kirchendienst begonnen, als er Mitglied im Gemeindekirchenrat wurde. „Anfangs war es natürlich aufregend, vor der Gemeinde zu sprechen. Aber es ist eine schöne Aufgabe, für die ich auch viel positives Feedback bekomme. Und durch meinen Job, in dem ich regelmäßig Schulungen für größere Gruppen halte, bin ich es auch gewohnt, vor vielen Menschen zu sprechen.“
Doch Voraussetzung für eine Mitarbeit im Kirchendienst sind solche Erfahrungen natürlich nicht. „Man sollte einfach eine offene, freundliche Art haben, in der Lage sein, langsam und bewusst zu sprechen bzw. vorzulesen und Lust haben, Verantwortung zu übernehmen“, erklärt Thomas Rappsilber. Alle Mitarbeitenden werden gut vorbereitet, erhalten bereits freitags von der Gemeindesekretärin den Ablaufzettel für den kommenden Gottesdienst – und jederzeit Unterstützung von Erfahrenen aus dem Team.
Doch bei aller Gewohnheit – manchmal ist auch ein bisschen Improvisationstalent gefragt. Thomas Rappsilber erinnert sich und lacht: „Bei einem Taufgottesdienst etwa war der Schlüssel zum Tresor unauffindbar, und damit gab es auch keine Taufschale und Kanne. Wir mussten uns dann mit einer Saftkanne behelfen. Seitdem gibt es eine Regelung, nach der sonntags auch immer ein Zugang zum Tresor möglich ist.
Es ist 9.45 Uhr. Im Turmraum treffen sich alle, die im Gottesdienst mitwirken, sei es bei Predigt, Kirchendienst, Segnungsdienst oder Technik, , um gemeinsam für den Gottesdienst zu beten und sich einzustimmen. 10 Minuten später läuten die Glocken. Gleich wird Thomas Rappsilber aufstehen und die Gemeinde willkommen heißen.
Das Team des Kirchendienstes freut sich über Verstärkung für diese schöne Aufgabe. Haben Sie Lust, dabei zu sein? Dann melden Sie sich doch nach einem Gottesdienst mal für ein „Praktikum“ beim aktuellen Kirchendienst an!
Katharina Lipskoch