Sommerpausen der Gruppen

Mit dem Beginn der Sommerferien ruhen auch viele Gemeindeaktivitäten für einige Zeit:

  • Am Donnerstag 20. Juni ist der letzte Senioren-Treff, danach geht es erst am 19. September weiter. Genauere Informationen folgen im August im Newsletter und im Terminblatt.
  • Der Offene Bibelleseabend findet vor der Sommerpause nochmal am Donnerstag 11. Juli statt und pausiert im August.
  • Die Gruppe Auszeit macht eine Pause im Juli und trifft sich das nächste Mal am Donnerstag 8. August.
  • Den Abschluss der Chor-Saison bildet die Sommer-Serenade am Samstag 22. Juni. Die nächste Probe ist dann erst wieder am Donnerstag 8. August.
  • Das Orchester macht im Juli Sommerpause, weiter geht es mit den Proben im August.
  • Der Lobpreisabend findet am Samstag 29. Juni statt und pausiert anschließend im Juli und August.
  • Die Bibelrocker und der Bläserkreis für Kinder und Jugendliche finden in den Sommerferien nicht statt.
  • Kindergottesdienste:
    * Die Maximäuse und die Bartholobande entfallen in den Sommerferien, also bereits ab dem 23. Juni. Am Sonntag 11. August starten beide Gruppen mit einem gemeinsamen Schulanfangsfest.
    * Am 23. Juni treffen sich die Bartholomäuse zum letzten Mal vor der Sommerpause, weiter geht es ab dem 4. August.
  • Der letzte Newsletter erscheint am Donnerstag 20. Juni, danach erst wieder am Donnerstag 8. August.

Wir wünschen allen eine gesegnete Sommerzeit und gute Erholung!

„Ich vertraue der positiven Erfahrung“

Foto: Torsten Bau

Marita Giesecke ist seit Anfang diesen Jahres die neue Gemeindepädagogin im Pfarrbereich Emmaus in Neustadt. In einem Gespräch mit Ralf Döbbeling stand sie Rede und Antwort, wie es dazu gekommen ist und welche Ziele sie hat.

Marita, was waren deine ersten Kontakte mit Kirche?

Das waren die Krippenspiele in Lindhorst bei Magdeburg in meinem Heimatort. Da ich schon früh gern gesungen habe, habe ich öfter die Rolle des Verkündigungsengels gespielt. Und dann habe ich in Kanada während eines Auslandsaufenthalts mit einer mexikanischen Christin zusammen gewohnt. Auch die Gastfamilie besuchte wöchentlich den katholischen Gottesdienst. Das hat mich beeindruckt, sodass ich mich erstmals mit Taufe beschäftigt habe. Getauft wurde ich dann allerdings erst nach meiner Rückkehr nach Deutschland.

Und was führte dich nach Halle an der Saale?

Ich habe in Halle an der Universität Englisch, Musik und ev. Theologie auf Lehramt studiert und auch mit dem Staatsexamen abgeschlossen. Das Gesangsstudium, das ich hier angefangen habe, habe ich dann allerdings lieber in Dresden fortgesetzt. Das bekam meiner Stimme besser. Auch heute noch pendle ich nach Dresden für die weitere stimmliche Betreuung.

Doch mittlerweile bist du selbst Lehrerin für Gesang und Stimmbildung, oder?

Ja, momentan unterrichte ich an der Universität und privat, das macht mir große Freude. Allein davon zu leben ist in Halle nicht ganz einfach, da man nicht so gut verdient wie in Dresden. Das ist nicht das allerwichtigste, aber als Familie muss man sich schon gut organisieren. Ich sehe weiterhin meine große Leidenschaft in der Musik. Ich habe dann zunächst auch an Schulen gearbeitet, aber die Tätigkeit als Lehrerin hat mich nicht befriedigt.

Wie ist deine Familie zur Bartholomäusgemeinde gekommen?

Zwei unserer drei Töchter sind hier getauft und Kristian und ich haben hier kirchlich geheiratet. Und wir sind durch die Kinder ganz natürlich in die Kindergottesdienste hineingekommen. Anfangs hat eine andere Mutter, selbst Lehrerin, mich ermutigt, auch mal die Bartholomäuse zu übernehmen. Und später habe ich selbst das noch fehlende Stundenmaterial mit erstellt. Die Bartholomäuse laufen ja nach einem festen Jahres- und Gottesdienstschema ab, aber es gibt für die Eltern auch immer eine Gesprächsrunde zu den Predigttexten, die offen gestaltet wird. Da habe ich selbst auch noch einmal viel nachgedacht und auch von anderen gelernt.

Gibt es für dich einen großen Unterschied zwischen Schule und KiGo?

Essen! Im Kindergottesdienst gibt es immer mindestens eine Kleinigkeit zu essen. Eine Brezel, eine Traube. Ein Indiz, dass den Kindern etwas mitgegeben wird und zugleich viel offen gelassen. Ich habe zeitgleich in der Schule unterrichtet und im Kindergottesdienst mitgearbeitet. In der Schule wird die Erzählung oder was auch immer auf ein Ergebnis hin verzweckt. Immer muss ein Ergebnis herauskommen. Diese Vorgaben haben mich gestört.

Beeinflusste das auch deine Entscheidung, Gemeindepädagogin zu werden? Wenn ich das sagen darf, bist du doch eigentlich überqualifiziert für die 50%-Stelle.

Das sehe ich nicht unbedingt so. Ich kann in der Gemeinde viel mehr meine Vorstellung von religiöser Bildung selbst entwickeln und in vielen verschiedenen Bereichen mitgestalten. Hanna Henke, die Pfarrerin, und ich wollen Geschichten anschlussfähig erzählen und Glauben einladend weitergeben. Auch hier dreht sich viel um die Tischgemeinschaft beim Essen und Reden, z.B. beim wöchentlichen Familienfrühstück. Um Noten geht es jetzt nur noch beim Singen.

Du bist noch jung und hast schon sehr viele Erfahrungen gemacht und auch einige Male umgesteuert.

Na, ich folge weiterhin der Freude am Gesang und ich folge meiner Intuition. Es ist also doch kontinuierlich. Doch lange Überlegungen und feste Vorsätze schätze ich nicht so wie die Erprobung. Ich vertraue da lieber der positiven Erfahrung. Und die hat mich bisher gut geführt. Und ich glaube, dass die Menschen in Neustadt diese unvoreingenommenen Kirchenleute brauchen.

Vielen Dank für das Gespräch! Wir hoffen, dich trotz der neuen beruflichen Herausforderung hin und wieder auch in unseren Gottesdiensten singen zu hören. Gottes Segen für deine Familie und deine Aufgabe!

#beteiligungsgemeinde

In Bartholomäus verstehen wir uns als Beteiligungsgemeinde. Neben dem Gottesdienst gehören dazu zahlreiche Angebote und Gruppen, die zu Teilnahme und Mitarbeit einladen. Hier würden wir gerne besser verstehen, wie wir Beteiligung leichter machen können. Dazu gab es zwischen dem 28. April und dem 19. Mai eine Umfrage, an der man sich mit den in Kirche und Gemeindehaus ausgelegten Postkarten oder digital beteiligen konnte.

Wir freuen uns, dass mehr als 50 Menschen mitgemacht haben. Ein Teil der Antworten hat uns nicht überrascht: Viele sind bereits in Bartholomäus an einer oder mehreren Stellen engagiert. Darüber freuen wir uns sehr. Aber es haben auch einige Menschen geantwortet, die derzeit nur zum Gottesdienst kommen. Natürlich gibt es immer Lebensphasen, in denen mehr Beteiligung nicht drin ist. Einige hatten aber ihre Kontaktdaten hinterlassen, weil sie gerne über das Thema ins Gespräch kommen wollten. Ihnen haben wir bereits erste Informationen zugeschickt. Und es gab auch spannende Rückmeldungen dazu, was wir künftig besser machen können.

Für uns war es etwa interessant zu lesen, dass einige Personen nicht wussten, wo sie sich überhaupt beteiligen konnten. Im Rahmen unserer Aktion hatten wir einen Flyer entworfen, der einen Überblick zu den verschiedenen Möglichkeiten bietet. Wer nicht vor Ort war, findet den Flyer auf der Website. Und wenn Sie dazu Gesprächsbedarf haben, melden Sie sich gerne unter beteiligung@bartho.org oder im Gemeindebüro.

Dem Halleluja eine Heimat geben

In den Psalmen lesen wir es, im Gottesdienst singen wir es und vielleicht ertönt es auch hin und wieder in Ihrem Alltag. Mit einem gewissen Unterton und der Betonung auf der ersten und dritten Silbe, wenn jemand etwas besonders unterstreichen möchte: „Das war aber ein Gewitter. Halleluja.“ So, als ob damit ein Geschehen an Bedeutung gewinnt. Oder wenn man sich mit dem Hammer auf den Finger geschlagen hat. Dann lässt vielleicht der Schmerz schneller nach, wenn ein Halleluja folgt. Was gäbe es sonst für einen Grund, dass dieses hebräische Wort so einen Eingang in die Umgangssprache auch bei Nichtchristen gefunden hat.

Eigentlich ist es ein ganzer Satz mit einer Aufforderung: „Lobt den HERRN“. Und so ist er auch immer wieder im Alltag zu hören, wenn eine Freudenbotschaft unterstrichen werden soll. Da geht der Dank gleich in die richtige Richtung: Nicht dem Zufall oder dem Schicksal wird gedankt, wenn es ein freudiges Ereignis gibt, sondern dem HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat und immer noch die Fäden in der Hand hält.

Schon in der Antike erschallte das Halleluja in den jüdischen Gottesdiensten und alttestamentlichen Gebetsrufen und wir kennen es in vielen Psalmen. In den christlichen Gottesdiensten wurde es dann noch häufiger benutzt im Zusammenhang mit dem österlichen Auferstehungsruf: „Halleluja – der Herr ist auferstanden – Halleluja.“ So hat es fast eine Scharnierfunktion: Es knüpft an unsere jüdischen Wurzeln an und eröffnet eine neue Zukunft, die untrennbar mit dem gekreuzigten und auferstandenen Christus verbunden ist.

Auch in unseren Gottesdiensten hatte der Jubelruf seinen festen Platz, indem er mit der Brieflesung verbunden war. Allerdings gibt es in unseren jetzigen Gottesdiensten in aller Regel nur eine neutestamentliche Lesung, und zwar das Evangelium. So verschwand das Halleluja heimlich, still und leise.
Schade – ist es doch dieser Ruf, der uns von uns selber und unseren Sorgen aufschauen lässt auf den Auferstandenen, der für uns sorgt. Heißt es doch: „Loben zieht nach oben“.

Wir haben uns das in der Liturgischen Kommission der Gemeinde in den vergangenen Monaten einmal genau angeschaut und lassen das Halleluja wieder eine Heimat im Gottesdienst finden. Es bekommt einen Ehrenplatz unmittelbar vor der Lesung des Evangeliums. Damit uns dieses Lob besser nach oben zieht, stehen wir dazu auf. Dann geht es leichter. Und vielleicht können wir dieses Halleluja wieder mehr in unseren Alltag einziehen lassen. Nicht nur bei durchnässter Kleidung oder einem blauen Daumen als ein Klageruf, sondern als ein Jubelruf auch dann, wenn es wehtut. Denn mit dem auferstandenen Christus gibt es eine neue Wirklichkeit für uns.

Halleluja.

Reinhard Grohmann

Stellenplan 2035

Im Kirchenkreis wird gerade der künftige Stellenplan für die Zeit bis 2035 beraten. Der derzeitige Stellenplan gilt noch bis 2025 und muss anhand der Kirchenmitgliedschaftsprognosen aktualisiert werden. Bekanntermaßen sieht dieser Plan ab Mitte 2025 für die Gemeinden Bartholomäus und Petrus vor, dass diese einen gemeinsamen Pfarrbereich mit einem Umfang von 100 Prozent bilden. Aber wie geht es danach bis 2035 weiter?

Vieles davon ist aktuell noch offen, ein endgültiger Beschluss fällt voraussichtlich erst im Frühjahr 2025. Derzeitiger Stand der Diskussion: In der Planung ist eine Einsparung von insgesamt 4,25 Stellen im gesamten Kirchenkreis, davon möglicherweise 0,25 Stellen im Bereich der Gemeinden Bartholomäus und Petrus (Pfarrstelle oder Gemeindepädagogik).

Allerdings geht es auch noch um größere Themen: So ist im Gespräch, künftig nicht mehr einzelnen Gemeinden Teilstellen zuzuordnen (z.B. Markt X Pfarrstellen, Bartholomäus Y Pfarrstellen), sondern Gruppen von Mitarbeitenden einem größeren Gebiet (z.B. Markt, Laurentius, Petrus und Bartholomäus zusammen 5,5 Stellen für Pfarramt, Kirchenmusik und Gemeindepädagogik). Dafür sind verschiedene Varianten denkbar. Damit werden neue Modelle für die Kopplung der Arbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen benötigt, die bereits hier und in anderen Kirchenkreisen diskutiert werden.

Die Kreissynode hat sich gerade dafür ausgesprochen, eine solche Veränderung nicht mit einem Ruck, sondern je nach Entwicklungsstand der Region einzuführen und dabei die Gemeinden einzubeziehen. Wer sich über weitere Details und den geplanten Zeitablauf informieren will, findet weitere Informationen auf der Website des Kirchenkreises, besonders auch im Bericht von der letzten Kreissynode.

Es knospt das neue Leben

Foto: Fundus/Verena Hilß

Ich liebe Gedichte. Die Art, wie die Worte die Dinge umschmeicheln und ihnen ein neues Gesicht geben. Das gefällt mir. Nur leider kann ich sie mir kaum merken. Wie gerne würde ich wie andere Menschen – vor allem frühere Schuljahrgänge – Gedichte auswendig kennen und sie bei Gelegenheit ohne die Hilfe einer Suchmaschine aufsagen können. Und doch habe ich mir den ein oder anderen Vers gemerkt. Z.B. diesen: «Es knospt unter den Blättern, das nennen sie Herbst.» Er haftete früher mal eine Zeit lang an meinem Spiegel im Bad und schaute mich an. So hat sich mir ausnahmsweise eine Zeile eingeprägt.

Um zu erfahren, wer es geschrieben hat, musste ich dann aber schon wieder das Internet befragen. Dieses Gedicht stammt von Hilde Domin. Es verbindet die Beobachtung von fallenden Blättern, an deren Stelle schon Knospen erscheinen, mit der Erwartung neuen Wachstums. Und sie sagt, sie behaupten, das sei der Herbst. Dabei sind wir doch gewohnt, diese Zeit Frühling zu nennen. Das liegt daran, dass wir die Vorbereitung sprießender Blätter und Blüten nicht so sehr bemerken wie deren Aufbrechen.

Aber hat die Dichterin nicht Recht? Beginnt erst jetzt mit dem Blühen das Neue oder wurde es nicht schon früher so angelegt? Ein ebenso dichter Satz lautet: «Am Karfreitag wurde ein Auferstandener gekreuzigt». Er ist auch von einer umsichtigen Frau geschrieben, von Regula Strobel. Und ebenso löst er Wundern aus. Ein Gekreuzigter an Ostern und ein Auferstandener an Karfreitag? Wie eine Knospe im Herbst? Es ist doch anders oder?!

Es gibt vereinzelt Auferstehungserfahrungen vor dem Tod. Nein, es muss sie sogar geben. Ohne Auferstehung mitten im Leben und ein auferwecktes Leben vor dem Tod keine Auferstehung aus den Toten. Die lebendige Kraft des auferstandenen Jesus von Nazareth macht auch die sterblichen Menschen lebendig und wir können mit dieser Hoffnung erstaunliche, unzeitige Dinge tun. Wir nehmen quasi die Auferstehung aus den Toten vorweg. Immer dann, wenn wir den Tod in allen seinen entmutigenden, traurigen Formen nicht die letzte Instanz sein lassen, wirkt die Kraft der Auferstehung schon jetzt in uns. Ein Ostern an jedem normalen Tag. Frühling beginnt im Herbst, so wie Jesus prae mortem so viel Leben versprüht und für das Leben aufsteht, dass auch der Tod ihn nicht festhalten kann.

Die iroschottischen Mönche begannen ihren Tag mit einer Segnung: Ich erhebe mich heute in der Kraft der Auferstehung Jesu Christi. Sie wandten die Kraft des gekreuzigten Auferstandenen auf sich an. Und dann verließen sie ihre Kammer und begegneten den Herausforderungen des Tages. Wie sie können auch wir die Erfahrung machen: Einen Auferstandenen besiegt kein Tod. Unter unseren Händen und in unserer Sprache knospt schon das neue Leben.

Ralf Döbbeling