Foto: Steffi Seiferlin

Im vergangenen Sommer habe ich viele dieser Kreuzsteine in Armenien gesehen und mich hat die filigrane Arbeit des Künstlers bzw. Steinmetzes und die Symbolik beeindruckt, sowie die Langlebigkeit dieser Steine. Das Kreuz steht für die Kreuzigung Jesu Christi und der Kreis mit den Ornamenten ist in Armenien ein Symbol für die Ewigkeit. Toll – somit sind diese Kreuzsteine für mich zu einem Hoffnungszeichen geworden, denn nach dem Tod dürfen wir uns auf die Ewigkeit freuen. Und mit dieser Freude habe ich das Gefühl, auch schon jetzt und hier etwas von der Ewigkeit zu spüren.

In Deutschland stehen in katholischen Gegenden oft kleine Kruzifixe am Wegrand. Auf sehr hohen Bergen finden wir ein Gipfelkreuz, ebenso sind auf Friedhöfen und in Kirchen die unterschiedlichsten Kreuze zu finden oder Kruzifixe mit dem verstorbenen Jesus Christus. Eine Freundin erzählte mir, dass in ihrer Kirche ein sehr großes Kruzifix über dem Altar hängt und die Kinder davor Angst haben. Die gute Botschaft von Gottes Liebe und Vergebung unserer Schuld kann somit die Kinder und sicher auch Erwachsene gar nicht erreichen.

Ist der Tod Jesu Christi nur ein angsteinflößender Tatbestand? Zu der Zeit, als Jesus lebte war das Kreuz ein beliebtes Hinrichtungsmittel für Sklaven und Verbrecher. Die Pharisäer, die in Jesus den herbeigesehnten Messias nicht erkennen konnten, behandelten Jesus wegen seiner Worte und Taten wie einen Verbrecher. Jesus Christus starb am Kreuz für unsere Sünden und stellte seinen eigenen Willen unter den Willen Gottes und ebnete durch seinen Tod uns den Weg zu einem Leben in Ewigkeit beim Vater. Jesus zahlt mit seinem Tod für uns alle.

Wichtig ist, ob wir den Tod Jesu Christi als Erlösungs- und Vegebungswerk Gottes mit seinen Menschen erkennen oder es ablehnen. In Lukas 9/Vers 23+24 steht: Jesus spricht: wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich, täglich und folge mir nach; denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren, wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es erhalten. Das heißt: wir sollen unser Besitzstreben überwinden, auf Sicherheiten verzichten und sich vor anderen zu Jesus Christus bekennen und ihm in jeder Lage alles anvertrauen und auf sein Handeln zu hoffen.

Foto: Steffi Seiferlin

Aber Jesus hat vor seinem Tod am Kreuz die Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit geliebt, mit ihnen gegessen und gefeiert, Kranke geheilt und Sündern den Weg zum Leben gezeigt. Das farbige Kreuz strahlt für mich viel von der Unterschiedlichkeit von uns Menschen aus sowie von der Vielfältigkeit von Gottes Handeln und der Schönheit seiner Schöpfung. Blau – wie der Himmel und das Wasser- wie Erfrischung, Gelb – wie die Sonne und Wärme, Rot wie das Feuer aber auch das Blut und Leid und Schmerz, Grün – wie die Blumen, Wiesen und Bäume – ein Zeichen der Hoffnung und Grau – wie staubige Wege und manchmal unser Alltag. Und doch fließen die Farben ineinander und alles ist miteinander verwoben.

Für mich ist diese Kreuz wie eine Einladung zum Glauben und etwas, worüber ich mich freuen kann, ähnlich wie das Ewigkeitssymbol auf dem armenischen Kreuzstein. Und Jesu unverschuldeter Tod am Kreuz zur Erlösung für mich das tollste Geschenk.

Steffi Seiferlin