Vor einigen Jahren bin ich beim Suchen nach neuen Liedern für die Gemeindejugendband InParish über die Band “Third Day” (dt. dritter Tag) gestolpert. Seit dem läuft ihr Album “Lead us back” (dt. Führe uns zurück) bei mir andauernd auf Dauerschleife. Jedem, der Lobpreis und vor allem englischen Lobpreis mag, lege ich dieses Album sehr ans Herz.

Eine Textstelle hat mich damals sehr bewegt und zu vielen neuen Ideen und Ansichten geführt. Es geht um folgenden Abschnitt aus “He is alive” (dt. Er lebt):

He is alive (Er lebt)
Death is defeated (Der Tod wurde besiegt)
Sin has retreated (Die Sünde hat sich zurückgezogen)
From the power of the Son (Von der Macht des Sohns)
And He is alive (Und Er lebt)
The enemy is faded (Der Feind ist verblasst)
The battle still rages (Der Kampf geht noch weiter)
But the war has been won (Aber der Krieg wurde gewonnen)

Ein Text, der voller Euphorie von Frontsänger Mac Powell gesungen wird. Dass Jesus lebt und er auferstanden ist, feiern wir jedes Jahr an Ostern. Weltweit, in unzählbar vielen Gottesdiensten und zum Sonnenaufgang bei Andacht und Morgentau auf dem Ochsenberg. Ein Tag, den ich in totaler Ruhe und innerem Frieden angehe. Auch wenn es immer etwas stressig ist, so früh aufzustehen. Aber es ist ein Tag, der so schön ist, an dem ich so viel Fröhlichkeit und Glücklichkeit erlebe. An Ostern machen wir uns bewusst, wie Jesus den Tod besiegt hat, uns unsere Sünde abgenommen hat, und uns damit befreit hat. Er hat für uns den großen Krieg gegen das Sündigsein gewonnen. Mit seinem Tod und seiner Auferstehung hat er innerhalb einer knappen Woche alle Feinde verblassen lassen und jede Sünde vertrieben.

Wir feiern diesen Tag groß und viel, bis uns der Alltag wieder einholt und wir wieder ein Jahr lang vergessen, dass Jesus schon für uns gestorben ist. Wir ein Jahr lang danach suchen, wie wir bessere Christen werden, wie wir mehr in der Bibel lesen können, häufiger zu Gottesdiensten gehen können, mehr Lobpreis singen oder mehr beten, mehr spenden oder strikter nach Gottes Geboten leben, strenger fasten oder christlicher zu unseren Nächsten sein können. Das sind alles kleine Kämpfe die wir mit uns selber austragen, um uns zu überwinden, bessere Christen in jeglicher Hinsicht zu werden. Das sind kleine Kämpfe, die wir in Diskussionen im Kirchenkaffee austragen oder in Hauskreisen diskutieren. Kleine Kämpfe gegen den Feind Sünde, die ich tunlichst vermeiden will. Aber all diese Kämpfe wurden schon gewonnen. Wir tragen sie noch aus, wir kämpfen noch gegen die Sünde, Aber sie wurde bereits besiegt! Vor zweitausend Jahren schon.

Ich vergesse im Laufe dieses Jahres von Ostern zu Ostern viel zu häufig, dass Jesus lebt. Dass er unseren Krieg gewonnen hat und wir frei sind. Befreit von der Sünde. Dass mancher Stress den ich mir mache, manche Angst, manche Ungewissheit durch Ihn schon vollkommen aufgenommen wurde und ich leben kann, durch Ihn und mit Ihm.

Lasst uns uns gegenseitig daran erinnern, dass Jesus auferstanden ist! Er ist nicht heute, nicht vor drei Monaten, sondern schon vor ca. zweitausend Jahren auferstanden. Also können wir uns ruhig auch jeden Tag daran erinnern, und nicht nur an einem einzelnen, kalten, bewölkten Sonntagmorgen im April auf dem Ochsenberg vor Sonnenaufgang.

Und dass wir nicht vergessen, dass er all unsere Sünde mitgenommen hat, schließe ich mit einem Zitat von C.S.Lewis “ When Christ died, He died for you individually just as much as if you had been the only man in the world. ” (dt. Als Christus starb, starb er für dich persönlich genauso viel, als ob du der einzig lebende Mensch in der Welt gewesen wärst.)

Florian Loppnow