Wir treffen uns zufällig auf dem Marktplatz. Sie, die engagierte Klassenlehrerin unseres Kindes. Ich, eine etwas nachlässige Mutter. Ich fange an, eine Entschuldigung zu stammeln, denn seit 1 1/2 Jahren habe ich mich nicht um ein Elterngespräch bemüht, was ich nach den Gepflogenheiten dieser Schule hätten tun sollen. Sie: „Keine Sorge! Alles in Ordnung.“ Entspannung, Durchatmen. Ein bisschen was haben wir dann doch zu besprechen, das Lesen, das Schreiben, naja, die Konzentration….. Doch sie lässt immer wieder durchblicken: „Keine Sorge! Es ist alles gut.“ Ich höre es als Entlastung, als Ermutigung, nicht als dahingesagte Floskel. Dann reden wir weiter, über sie, Stress und Herausforderungen, Glück und Hoffnungen. Sie fragt bei mir nach. Ich erzähle von Aufgaben und Sorgen, Entwicklungen und Zuversicht. Alles auf Augenhöhe, ehrlich interessiert, seltsam vertraut. Die Glocken fangen an zu läuten. Als ich heimfahre, bin ich so froh und erfüllt und doch leicht, als wäre ich einem Engel begegnet.