Ich möchte auf das vergangene Jahr zurückblicken, indem ich hervorhebe, was einzigartig und neu daran war. Denn nicht alles ist ausgefallen: Wir konnten die meisten Gottesdienste des Jahres feiern. Bis auf die Zeit um Ostern haben Gottesdienste stattgefunden. Und das war z.B. gegenüber den Theatern und anderen Kulturschaffenden ein großes Privileg.
Einige dieser Gottesdienste waren sogar innovativ und hätten sonst sicher so nicht stattgefunden wie die Konfirmation, der Wandelgottesdienst am Heiligen Abend und die Interviewreihe im Februar und März ´21. Außerdem gibt es mittlerweile verlässlich alle Gottesdienste zeitgleich oder zum Nachschauen auf YouTube. Überraschenderweise melden auch technisch nicht so beschlagene Menschen zurück, dass sie darüber mit ihrer Gemeinde verbunden sind.
Auch der Gemeindekirchenrat, der sich zurzeit monatlich zu Videokonferenzen trifft, berichtet über wichtige Themen der Sitzungen in einem Podcast, der auf der Homepage angekündigt wird. Im Frühjahr gab es erstmalig eine tägliche und eine wöchentliche Andacht und auch in dieser Passionszeit kann man sich in dieser Weise inspirieren lassen.
Die Seniorinnen haben sich zwar seit März nicht mehr als Gruppe getroffen, aber die Kontakte über Telefongespräche fortgesetzt. So ist in dieser Zeit eine Art Besuchskreis entstanden. Im Seniorenheim Villa Frosch gab es keinen Ausbruch des Virus und zeitweise konnte sogar die Kaffeerunde mit Thema in der Einrichtung stattfinden. Es gab zum Glück keine Übersterblichkeit in unserer Gemeinde, die christlichen Bestattungen können würdig stattfinden.
Wir haben in dieser Zeit Christine Rehahn als Gemeindepädagogin verabschieden können und ihr gemeinsam für den über vierzigjährigen Dienst danken können und haben als Nachfolger eine neue kompetente Kraft gefunden, die ihren Dienst am 1. April beginnen wird und dann auch in der Phoebe vorgestellt werden wird.
Vieles hätten wir 2020 anders gemacht, wenn die Pandemie nicht gekommen wäre, aber die Chance zu schauen, was geht, war gleichzeitig eine Bereicherung. Und ich habe neu wahrgenommen, wie viele Mitarbeitende im Gemeindekirchenrat, im Team der Kindergottesmitarbeiterinnen, an der Technik oder für die Kommunikation es gibt, die aufgeschlossen Neues ermöglicht haben. Gott sei Dank! Und Ihnen sei Dank, denn wider Erwarten ist ausgerechnet im letzten Jahr auch die Spendenbereitschaft noch gestiegen!
Ralf Döbbeling