Als Steiler Berg ist es unter anderem unser Ziel, Räume auch abseits des Kirchengebäudes zu öffnen. Hier sollen sich Menschen unabhängig von ihrer Kirchenzugehörigkeit begegnen können. Als Gründer:innenHaus geht es bei uns in erster Linie natürlich um Arbeitsthemen rund um die Gründung. Aber umso mehr die Beziehungen und das Vertrauen wachsen, ergeben sich auch ganz persönliche Gesprächsthemen. Dazu gehört für mich und ein paar andere auch der Glaube. Solche Begegnungen, in denen das Leben geteilt wird, sind weder alltäglich noch selbstverständlich, aber mit das Wertvollste, das ich im Steilen Berg zunehmend erlebe.

Solche Begegnungen und Gespräche sind auch nicht planbar. Aber wir versuchen, einen Rahmen dafür zu schaffen – für die Menschen im Haus und inzwischen auch für das wachsende Netzwerk drumherum. Monatlich laden wir zum Gipfeltreffen ein. Während die Spaghetti kochen, gibt es einen kurzen Impuls, über den wir danach beim gemeinsamen Mittagessen ins Gespräch kommen. Auch das AbendBrot, zu dem Pfarrer Döbbeling in größeren Abständen die aktuellen und ehemaligen Mietenden einlädt, bietet Raum zu persönlichem Austausch, der gerne angenommen wird.

Ein weiteres Format, das wir im letzten Jahr eingeführt haben und das wir ausdrücklich auch für die Gemeinde öffnen, sind die „Steilen Thesen“ an Montagabenden. Zusammen mit Felix Eiffler und Hanna Löffler von der Forschungsstelle Missionale Kirchen- und Gemeindeentwicklung laden wir zu dieser Diskussionsrunde ein, in der jede:r selbst seine These mitbringen kann, wir gemeinsam die steilste These aussuchen und in drei Runden darüber sprechen. Die Thesen sollten dabei das gute Leben fördern und Anstoß zu der Frage geben, was wir dazu beitragen können.

Dieses letzte Anliegen nehmen wir als Steiler Berg dieses Jahr noch mehr in den Fokus: Neben Vermietungen für Gründende, dem Aufbau einer ermutigenden Gemeinschaft, die ihr Leben teilt, wollen wir auch das Netzwerk erweitern und Angebote schaffen, um soziale Innovation in Halle und Umgebung voranzutreiben. Dort liegt aus meiner Sicht auch eine potentielle Schnittmenge der Kirchgemeinde und gemeinwohlorientierter Gründung: „Gemeinsam gründen und arbeiten, für bessere Aussichten“!

Jan-Micha Andersen

Am Sonntag 28.4. gestaltet ein Team aus dem Steilen Berg den Gottesdienst in unserer Gemeinde.