„Hallo Christiane, du stehst am Sonntag mit beim Kindergottesdienst drin, hast du dir das Material schon angesehen? Ich würde……“ So fängt meistens bei mir die Vorbereitung für den sonntägliche Kindergottesdienst an, also für die Bartholobande für Kinder zwischen fünf Jahren und der fünften Klasse. Vorab: Das ist eine tolle Arbeit!
Ich selbst mache seit der Geburt meines großen Sohnes 1991 mit und habe die Entwicklung der Kindergottesdienstarbeit in der Gemeinde miterlebt und mitgetragen. Als Erzieherin arbeite ich gerne mit Kindern. Und so war die Krabbelgruppe in der Gemeinde gleich mein Start in die Kindergottesdienstarbeit.
So haben auch die meisten Mitarbeiter*innen angefangen, in der Zeit, als ihre eigenen Kinder selber den Kindergottesdienst besuchten. Meine eigenen Kinder sind inzwischen schon groß, aber ich bin immer noch dabei. Das hat mit vielen Gründen zu tun: mit Bereicherung, Wohlfühlen, Erfolgserlebnissen, den zugewandten Kindern, Pflichtbewusstsein, Gewohnheit, lieben Mitstreitern, dem klaren Rahmen und dem selbstbestimmten Maß, was, wie und wann man sich einbringt. Die Mitarbeit im Kindergottesdienst macht mir Freude, sie fühlt sich für mich gut an und ich bekomme noch dazu dafür Achtung und Anerkennung.
Ein gutes Maß: Ein Sonntag im Monat
Zur Zeit findet die Bartholobande im Durchschnitt etwa an drei Sonntagen im Monat statt, in den Ferien ist frei. Die meisten Mitarbeiter*innen im Kindergottesdienst planen wie ich einen Sonntag im Monat für den Kindergottesdienst ein. Ich denke, dies ist ein gutes Maß, um die Kinder auch etwas kennenzulernen und in Erinnerung zu bleiben. Häufiger ist natürlich wunderbar, und man ist dichter am Geschehen dran und erlebt mitunter mehrere Lektionen einer Reihe. Weniger ist aber auch möglich, da wir bei der Vorbereitung und dem Kindergottesdienst selbst zu zweit sind und sich meist jemand anderes findet, der oder die häufiger dabei ist.
Auch bei Neueinsteigern stehen erfahrene Mitstreiter zur Seite, so dass alle in die Aufgabe reinwachsen können. Viele von uns haben am Anfang vielleicht auch gedacht: „Das kann ich nicht.“ Aber wer Kinder liebt, vielleicht sogar eigene Kinder hat und dem christlichen Glauben zugewandt ist und sich auf Kinderarbeit einlassen möchte, wird staunen, wie schnell man an seinen Aufgaben wächst.
Was sind konkret die Aufgaben? Die sind sehr vielfältig: Singen und/oder Lieder mit einem Instrument begleiten, Bibelgeschichten erzählen, spielen oder vorführen, kreativ basteln und gestalten, Gruppenspiele und Gespräche leiten, gemeinsam beten und vieles mehr.
Viel Material vorhanden
Das Material zu allem bietet unser toller Erlebnisraum in der Gemeinde. Für die Lieder gibt es (sortiert) die Noten, eine Gitarre und ein Cajon. Die Geschichten finden sich in den Vorbereitungsmaterialien mit Gestaltungsvorschlägen und können in vielfältigster Form vermittelt werden. Da haben wir einiges zu bieten: Bibelkasperpuppen, Sandkiste und Kegelpüppchen, Fundus zum Verkleiden für Anspiele, Bilder, Filme und noch die kreativen Ideen der Mitarbeiter*innen, die z.B. ein Schattenspiel machen oder ihr Playmobil von zu Hause mitbringen. Der Kindergottesdienstschrank bietet noch einen großen Fundus an Kindergottesdienstmaterialien zum Nachschlagen und Anwenden sowie Kreativmaterial zum Malen, Falten, Formen, Bauen, Brennen, Schneiden, Kleben und vieles mehr.
Im Moment arbeiten wir mit dem Material „Kleine Leute Großer Gott“ vom SCM Verlag und mit „Kinderkirche“ vom Verlag Junge Gemeinde. Das Tolle: Man kann es sich online herunterladen oder aber man benutzt die gedruckte Version aus dem Kindergottesdienstschrank – so mache ich es. In den Materialien gibt es Hintergrundwissen, Vorschläge für den Einstieg, für Lieder, für das Gespräch danach, Bastel- und Spielideen und natürlich die Geschichte. Man kann sich streng danach richten oder auch eigene Ideen umsetzen.
Engagierte Mitstreiter*innen
Um alles zu koordinieren, trifft sich das Team 3x im Jahr zu einem gemütlichen inspirierenden Abend im Erlebnisraum, plant gemeinsam die Themen, tauscht sich zu den Erfahrungen aus und betet für die Arbeit.
Um den Kindergottesdienst am Sonntag vorzubereiten, sprechen sich jeweils zwei Mitarbeiter*innen ab, entweder persönlich, telefonisch oder per Mail. Wenn man das Material eins zu eins übernimmt, geht der Austausch sehr rasch. Wenn man es verändern will, braucht es etwas mehr Zeit, um sich einzulesen und abzusprechen.
Am Sonntag selbst treffen wir uns meist etwa eine halbe bis eine Stunde vor Gottesdienstbeginn, um den Raum vorzubereiten (Tische, Stühle wegräumen, Sitzteppiche auslegen), vielleicht das Anspiel durchzuproben, die Materialien vorzubereiten, die ausgewählten Lieder kurz durchzusingen und letzte Absprachen zu treffen.
Dann kann um 10 Uhr der Gottesdienst in der Kirche losgehen. Derzeit kommen meistens zwischen 8 und 15 Kinder zur Bartholobande. Wenn die Glocken nach dem Sonntagsgottesdienst läuten, ist auch der Kindergottesdienst vorbei und die Kinder werden abgeholt oder gehen ins Kirchencafé. Und ich auch, denn das Aufräumen geht schnell und dauert meist nicht länger als etwa eine Viertelstunde, falls man nicht gleich in Gespräche mit dem einen und oder der anderen rutscht.
„Hast du mitgekriegt, wie aufmerksam die Kinder bei der Geschichte waren, das haben wir toll hingekriegt. Ich stecke jetzt selber so gut im Thema drin, vielleicht bau ich es gleich noch in der Kinderkirche bei mir im Petrushort ein…..“
Wer das Ganze einmal live erleben will: Wir freuen uns über neugierige Jugendliche und Erwachsene, die sich die Bartholobande sonntags einmal anschauen wollen. Bei Fragen helfen auch gerne die Koordinatorinnen Anka Rappsilber und Conny Muntschick weiter. Und das nächste Treffen der Bartholobande-Mitarbeiter*innen findet am Mittwoch, den 13.05. um 20 Uhr statt – herzliche Einladung!
Christiane Arnold