Am letzten Wochenende haben sich die Gemeindekirchenräte von Bartholomäus und Petrus zu einer gemeinsamen Klausur getroffen. Wo stehen wir im Zukunftsprozess von der beiden Gemeinden? Dazu haben für die Steuerungsgruppe Christian Dette (Petrus) und Cornelia Büdel (Bartholomäus) Auskunft gegeben.

Beabsichtigen die GKRs, Petrus und Bartholomäus in eine neue Gemeinde zu transformieren?

Christian: Der aktuelle Stellenplan aus dem Jahr 2014 sieht vor, dass die Gemeinden Petrus und Bartholomäus ab Mitte 2025 eine gemeinsame Pfarrstelle haben. Die Situation dürfte für die Gemeinden zukünftig immer schwieriger werden. Dem wollen wir bestmöglich entgegentreten und gleichzeitig „Zwangsvereinigungen“ zuvorkommen. Es gilt, die Zukunft selbst zu gestalten und sich möglichst viel Handlungsspielraum zu wahren. Das ist ein emotionaler, aber auch sehr mutiger Prozess.

Conny: Der übliche Weg ist es, aus Gemeinden Gemeindeverbände zusammenzuschließen. Wir wollen mehr. Warum nicht Kräfte bündeln und gemeinsam als eine, gestärkte Gemeinde weitermachen, gemeinsam in Verschiedenheit für die Menschen vor Ort da sein?

Ist das jetzt schon endgültig entschieden? Es heißt doch immer, der Prozess wäre ergebnisoffen.

Christian: In der aktuellen Phase liegen sowohl sachliche als auch emotionale Aspekte gleichzeitig auf dem Tisch. Es ist unerlässlich, dass wir eine offene Diskussion führen, damit alle Stimmen gehört werden.

Conny: Die GKRs haben bei der gemeinsamen Klausur Anfang November verabredet, dass sie bis Ende Januar eine Entscheidung über die Rechtsform der zukünftigen Zusammenarbeit der Gemeinden treffen. Bis spätestens Mitte Mai 2024 muss der Beschluss dem Kirchenkreis vorliegen, damit die Rechtsform ab Januar 2025 in Kraft tritt. Der GKR wird dann vorerst aus den beiden bestehenden gebildet, im Herbst 2025 wird eine gemeinsamer neuer GKR gewählt.

Wann werden die Gemeinden etwas Konkretes zu möglichen strukturellen Veränderungen erfahren?

Conny: Was alle vermutlich am meisten interessiert: Wie wird es mit den sonntäglichen Gottesdiensten weitergehen? Sorgen müssen wir uns da nicht, auch jetzt schon gestalten in beiden Gemeinden Ehrenamtliche einige Gottesdienste. Das ist gut und soll unbedingt so weitergehen. Um das Zusammenwachsen zu stärken, sind uns gemeinsame Gottesdienste wichtig. Wer weiß, welche interessanten Formate wir künftig dazu entwickeln? Dazu wird es eine AG geben und es braucht noch Zeit und vor allem Menschen, die mitarbeiten.

Christian: Veränderungen lösen bei vielen die Sorge aus, etwas zurücklassen zu müssen. Wir wollen kein Engagement beschneiden, ganz im Gegenteil: Etablierte Dinge wollen wir sogar noch verstärken. Wir wollen alle weiterhin regelmäßig über die Beratungen informieren und hoffen auch zukünftig auf eine breite Beteiligung.