Bartholomäus und Petrus sind durch die gemeinsame Pfarrstelle ab Mitte 2025 von außen mehr oder weniger gedrängt, Neues zu wagen und neue Wege zu beschreiten. Vieles ist noch ungeklärt, alles ist mit Unsicherheiten und auch der Gefahr des Scheiterns verbunden. Bei all den offenen Fragen und Zukunftssorgen macht mir die Geschichte von Rut (Rut 1-4) Mut.
Auch Rut wurde durch äußere Begebenheiten, die sie nicht beeinflussen konnte, zur Veränderung und neuen Wegen gezwungen. Drei Frauen, Noomi aus Bethlehem und ihre Schwiegertöchter Rut und Orpa standen nach dem Tod ihrer Männer alleine da und mussten weise Entscheidungen für die Zukunft treffen (Rut 1,3-5). Noomi entschied, zu ihrem Volk zurück zu gehen. Sie war alt und würde bei ihren Volk zumindest spärliche Versorgung finden. Aber was würde die jungen Frauen Rut und Orpa als fremde Moabiterinnen in Israel erwarten? Wäre es da nicht besser, sie gingen zurück in ihr Elternhaus? Orpa entschied sich für diesen Weg. Aber Ruth wollte bei Noomi bleiben und wählte im Vertrauen auf den Gott, den sie durch Noomi und ihren Mann kennengelernt hatte, einen anderen, ungewöhnlichen Weg ins große Ungewisse mit eher schlechten Zukunftsaussichten (Rut 1, 6-18).
Wir wissen, wie die Geschichte ausgeht und dass Gott Größeres bereithielt. Dieser Mut und dieses Vertrauen von Rut berührt mich. Ich wünsche uns Mut, aktiv die Zukunft unserer Gemeinden zu gestalten mit der Hoffnung und der Zuversicht, dass wir dabei wie Rut auf Gott vertrauen und um Seinen Segen bitten dürfen.
Sigrid Roggendorf