… diese Erfahrung machten wir in den letzten Jahren mehrfach, als wir das Gründer*innenHaus Steiler Berg Stück für Stück auf den Weg gebracht haben. Nun ist es so gut wie fertig. Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels, Ende März, fehlen nur noch die Möbel. Alles andere ist bereit. Und doch liegt der nächste steile Berg schon vor uns, doch lesen Sie selbst…

Was macht man eigentlich mit einem alten Kindergarten? Diese Frage stellte sich unserer Gemeinde Anfang 2016, nachdem unsere Kindertagesstätte in ihre neues Domizil im ehemaligen Wittekindbad gezogen war. Man nahm sie ins Gebet und bald war klar: Das Haus, in dem schon so viele Generationen von Gemeindegliedern heranwuchsen, soll ein Ort der Gemeinde und der Gemeinschaft bleiben. Ein Verkauf oder die Renovierung als Wohnraum wurden somit schnell ausgeschlossen. Stattdessen traf man auf Menschen, die etwas bewegen wollten, die am Anfang ihrer Selbstständigkeit aber eben noch nicht auf allzu festen Füßen standen und die etwas Unterstützung gut gebrauchen konnten. So entstand die Idee des Gründer*innenzentrums.

Noch bevor die Renovierungsarbeiten losgingen, fanden sich schon zwei Mieter*innen, die in den kommenden Jahren jedoch auch immer wieder Einschränkungen durch die Renovierungsarbeiten erfahren mussten. Denn aus dem alten Kindergarten sollte ein modernes Haus werden. Das zuvor undichte Dach wurde komplett neu gedeckt. Wände im Obergeschoss mussten weichen, um Platz für zwei große Räume zu machen. Die ehemaligen Dielen kamen zum Vorschein und wurden aufgearbeitet. Das Treppenhaus gestaltete man komplett um. Statt einer engen Stiege lädt nun eine breitere Holztreppe zum Weg in die 1. Etage ein. Auch im Erdgeschoss machten die Vorschlaghämmer vor einigen Wänden nicht halt. So entstand neben den vorhanden großen Räumen ein einladender Gemeinschaftsraum mit Küche. Dieser soll in Zukunft auch für Besprechungen und Präsentationen sowie zur Begegnung zwischen Mieter*innen und Gemeinde genutzt werden können. Für entsprechende Infrastruktur ist bereits gesorgt. Nicht zuletzt wurden die Sanitären Anlagen mit viel ehrenamtlichem Einsatz auf Vordermann gebracht und sind jetzt auch von Erwachsenen nutzbar. Bei all dem halfen Fördermittel des Kirchenkreises und des landeskirchlichen Programms der Erprobungsräume, mit dem kirchliche Initiativen abseits des klassischen Gemeindebildes unterstützt werden sollen.

Im Frühjahr 2019 wurden wir unter vielen Bewerber*innen als Projekt für die Aktion nAchtschicht ausgewählt. Dabei kommen Menschen aus der Kreativwirtschaft zusammen und stellen ihr Know-How pro bono Vereinen oder Initiativen zur Verfügung. Unsere Idee wurde von diesen noch einmal auf Herz und Nieren geprüft, mit einigen Vorschlägen bereichert und letztlich in der Ausrichtung geschärft. Am Ende stand unser Konzept in der heutigen Gestalt, mit der wir nun endlich durchstarten wollen: Das Gründer*innenhaus Steiler Berg ist ein Ort für Menschen, die sich frisch in die Selbstständigkeit begeben. Wir wollen sie mit günstigen, möblierten und einzeln mietbaren Arbeitsplätzen unterstützen. Im Steilen Berg können Gründer*innen auf Gleichgesinnte treffen. Hier soll Platz für Gemeinschaft sein und die Möglichkeit bestehen, sich über die Gemeinde zu vernetzen und zu erproben.

Entstanden ist in den letzten Jahren ein wunderschöner Ort der Möglichkeiten. Das erfüllt uns in Zeiten großer Ungewissheit mit Mut. Wir wollen trotz der äußeren Umstände mit unserem Konzept an den Start gehen, es zur Erprobung freigeben und offen dafür sein, was Gott daraus macht.

Ihr Gründer*innenHaus-Team
Cornelia Büdel, Henriette Meyer, Ralf Döbbeling und Jakob Haferland