Wie jedes Jahr kurz vor Pfingsten, begaben wir uns, die Jugendarbeit Bartholomäus, auf Wanderschaft. Diesmal ging es ins bergige Vogtland. Nach und nach trudelten Jung und Alt am Bahnhof in Halle ein. Dann hieß es, das erste Hindernis zu bewältigen und alle Lebensmittel für die bevorstehenden drei Tage, mit sieben Mahlzeiten unter freiem Himmel, aufzuteilen. Als dann alles verstaut war, fuhren wir mit dem Zug nach Schwarzenberg, wo wir uns in 2 Gruppen teilten und die Wanderung begann. Mit der Sonne im Rücken, ging es am ersten Tag zunehmend bergauf, was die Gemüter aber nicht bedrückte. Gegen Abend, ca. 12km später, schlugen wir mitten im Wald auf einer doch ziemlich ebenen Fläche unsere zwei Zelte auf und aßen zu Abend. Unsere leisen Gebete wurden erhört und so regnete es die gesamte Nacht und dafür am nächsten Morgen kein Tröpfchen mehr.

Nach einem ausgiebigen Frühstück packten wir die nassen Zelte ein und verstauten alles wieder in die Rucksäcke, was gefühlte fünf Stunden dauerte. Mit Sack und Pack auf dem Rücken liefen wir von Dorf zu Dorf, durch Wald und über Felder, an Lamas und Ponys vorbei, einmal auch kurz im Kreis, bis wir eine kleine Hütte im Wald fanden, in welcher alle Konfirmanden der einen Gruppe wie angegossen nebeneinander passten mit ihren Isomatten und Schlafsäcken. Wir Leiter bauten nebenan unser nasses Zelt auf, und wie auf Kommando fing es wieder an zu regnen.

Am nächsten Morgen hatten wir schon Übung und so ging das Zusammenpacken um Längen schneller als noch am Tag zuvor. Wir hatten schon seit dem ersten Tag das Ziel vor Augen, heute abend 19.00 Uhr in Ellefeld einzumarschieren, um an der dortigen Jugendstunde teilzunehmen. Mit diesem Ziel vor Augen und Vitamin C reichem Wasser liefen wir schneller und länger als je zuvor, alle waren motiviert den gesamten Weg zu laufen und keinen Bus nehmen zu müssen. Die Gesichter mit Kriegsbemalung verziert, grölend und lachend, liefen wir durch die Wälder. Teilweise trugen die Großen Jungs zusätzlich zu ihren eigenen noch einen Rucksack von den etwas jüngeren, denn wir wollten ja zur Ellefelderischen Jugendstunde, von welcher wir schon so viel gehört hatten.

Pünktlich, 18.53 Uhr erreichten wir erleichtert und stolz unser Ziel und wurden willkommen geheißen. Die andere Gruppe erzählte uns von ihrem Pech, dass sie gleich am zweiten Tag in ein riesiges Gewitter kamen und somit die Wanderung abbrachen und nach Ellefeld fuhren. Nichts desto trotz alle waren glücklich und zufrieden. Die Gemeinde in Ellefeld war ein sehr guter Gastgeber, wir saßen noch lange am Feuer und speisten Gegrilltes und redeten.

Der nächste Tag war der Pfingstsonntag, also ging es für uns am Morgen in den Gottesdienst, der mit sehr viel Mühe vorbereitet war. Nach dem gemeinsamen Mittagessen, hieß es für die Hallenser, sich zu verabschieden und den Heimweg anzutreten. Ohne Verletzungen und fröhlich aber müde, kamen wir am Bahnhof Halle wieder an. Zeit zum Erholen bleibt genau ein Jahr, denn auch dann heißt es wieder: On the trail, on the trail again..

Jule