Manuel Lachmann wurde im vergangenen Herbst als Stellvertreter in den Gemeindekirchenrat (GKR) gewählt. Wir haben uns mit ihm getroffen, um mehr über seine Arbeit in und außerhalb der Gemeinde zu erfahren.
Lieber Manuel, wie hast du dieses erste dreiviertel Jahr im GKR, auch mit der Corona-Zeit und den vielen Entscheidungen, die da getroffen werden mussten, erlebt?
Für mich war es schon relativ turbulent. Meine erste Aufgabe im GKR war die Ausstattung der neuen Gemeindeküche, das liegt ja in meinem Metier. Da waren wir kurz vor dem Ziel und wurden dann doch ordentlich ausgebremst. Besonders freue ich mich ja auf den neuen Ofen, der zwar schon steht, aber noch nicht richtig eingeweiht wurde. Da konnte ich die anderen GKR-Mitglieder davon überzeugen, dass er zwar teuer, aber dafür auch die praktikabelste Lösung bietet, die sich langfristig auszahlen wird. Das Schwierige für mich war dagegen besonders die erste lange Sitzung, die glaube ich fast 5 Stunden gedauert hat, weil wir den ganzen Haushalt durchdiskutiert haben. Das war schon anstrengend mit den ganzen Zahlen, da merke ich dann auch meinen Gesundheitszustand und muss ich mich
ganz schön reinarbeiten. Toll fand ich dann aber wieder, wie wir die Gemeinde technologisch auf den Weg gebracht haben, mit unserem Online-Gemeinde-raum auf der Plattform Slack, den zwar noch nicht alle, aber doch einige aktiv zu nutzen scheinen.
Du sprachst von der Küche und deinem eingebrachten Fachwissen. Du bist Koch, ist das richtig?
Ja, ich bin Koch und Hotelfachmann.
Hast du in diesen beiden Berufen auch gearbeitet?
Ja, ich habe beide Ausbildungen fertig gemacht, als ich dann anfing zu arbeiten, nahmen jedoch meine gesundheitlichen Beschwerden stark zu. Ich habe es dann immer wieder versucht, aber irgendwann ging es nicht mehr und ich bin jetzt seit 9 Jahren in Rente. Andererseits hat mir das auch wieder einige Türen zu Dingen geöffnet, die ich sonst nicht hätte machen können. Zum einen ist das Team
F, damit haben wir gestartet.
Kannst du kurz erklären, was Team F ist?
Team F ist ein überkonfessioneller, christlicher Verein, der im Bereich Familie, Singlearbeit, aber auch Traumabewältigung usw. arbeitet. Da haben wir – meine Frau Franzi und ich – am Anfang während mehrerer Seminare die Kinderbetreuung übernommen und uns erstmal orientiert. Vor ungefähr 4 Jahren waren wir dann auf einem Seminar in Würzburg, das hieß damals noch „Kinder stark machen“,
heute heißt es „Familien stark machen“. Dabei ging es um die verschiedenen Charaktertypen von Kindern. Da haben wir beide nach kurzer Zeit gewusst: Das ist das Thema, das wir machen wollen, das uns beide anspricht.
Und dann ist da noch die Männerarbeit, in der ich mich engagiere. Das hat mit einem Erlebnis auf dem Männertag von Team F in Kassel zu tun, wo ich im Gebet einen starken Ruf hin zu dieser Aufgabe
gespürt habe. Und so bin ich dann nach und nach hineingewachsen. Aktuell engagiere ich mich im Verein „Free at Heart“. Unser nächstes Projekt, die „Männerreise“, startet ab Oktober. Außerdem habe ich hier das Format „Glaubenszweierschaft zweier Männer“ kennengelernt, das ich sehr empfehlen kann. Wer sich dafür interessiert, kann mich gerne ansprechen.
Um zum Abschluss nochmal auf das Thema GKR zurückzukommen: Hast du eine Vision für die Gemeinde, etwas, das du in den kommenden Jahren gerne verwirklichen möchtest?
Neben der alltäglichen GKR-Arbeit möchte ich gern praktische Sachen umsetzen, vor allem die Männerarbeit noch mehr etablieren. Da gibt es ja schon den Männerstammtisch. Ich würde da
gern noch kleinere Aktionen dazustellen, z.B. mal einen Abend am Lagerfeuer, eine Tageswanderung oder einen Themenabend.
Herzlichen Dank, lieber Manuel, für deine Zeit und das Gespräch!
Jakob Haferland