Liebscher_KümmelUte Liebscher ist 25 Jahre alt, sie ist in Schwarzheide in der Niederlausitz aufgewachsen. 2010 kam sie zum Lehramtsstudium für Musik, Französisch und seit 2014 auch Religion nach Halle. Hier lebt sie mit ihrem Mann und noch ohne Kinder.   Jonas Kümmel ist 15 Jahre alt, er lebt mit seinen Eltern und zwei jüngeren Geschwistern in Halle. Er besucht die 10. Klasse des Musikzweiges der Latina und träumt von einem Jurastudium.

Ute und Jonas sind beide Mitarbeiter im Kindergottesdienst, Jonas schon seit 2014, Ute seit Beginn dieses Jahres. Beide leiten vorwiegend die Kindergottesdienste der Bartholobande, also der Kinder  ab 5 Jahren bis zur 5. Klasse, wobei Ute die Mädchen und Jonas die Jungen betreut.

Wie seid ihr zur Bartholomäusgemeinde  gekommen? Welche Rolle hat der Glaube bisher in eurem Leben gespielt?
Ute: Ich bin getauft und auch konfirmiert, den Glauben ganz entdeckt habe ich aber erst durch eine Mentorin während meiner Konfizeit. Als wir nach Halle kamen, haben wir eine Zeit lang die Gottesdienste in verschiedenen Gemeinden besucht, in Bartholomäus gefielen uns der helle Kirchenraum, das viele Grün und ganz besonders die Herzlichkeit. Hier haben wir auch geheiratet.  Es hat eine Weile gedauert, bis wir uns für eine Gemeinde entschieden haben, aber das Warten hat sich gelohnt.
Jonas: Ich bin in der Gemeinde aufgewachsen, bin hier getauft und im vergangenen Jahr auch konfirmiert worden, prägend war für mich besonders die Zeit im Bartholomäushort.

Gibt es eine Begebenheit, die euch besonders im Glauben bestärkt hat?
Ute: Mein Mann und ich haben zweimal den Glaubenskurs besucht, und dabei jeweils einen Partner eines Ehepaares kennengelernt. Da wir auf der Suche nach einem hauskreis noch nicht fündig geworden waren, fragten wir dieses Ehepaar, ob wir nicht gemeinsam einen neuen Hauskreis gründen wollen – und siehe da, auch diesen beiden war schon der Gedanke gekommen, uns zu fragen. Hier hat Gott etwas zusammengefügt.

Ihr arbeitet beide im Kindergottesdienstteam mit, was motiviert euch dazu?
Jonas: Während der Konfizeit mussten wir Unterschriften für eine bestimmte Anzahl von Gottesdienstbesuchen sammeln, dazu gehörte auch der Besuch eines Kindergottesdienstes, der mir so viel Spaß gemacht hat, dass ich dabeigeblieben bin.
Ute: Ich hatte schon eine Weile nach einem Bereich der Gemeinde gesucht, in dem ich mich einbringen kann. Als Conny Muntschick mich dann auf den Kindergottesdienst ansprach, habe zunächst einmal in einem Kindergottesdienst hospitiert und dann zugesagt.

Wie sind die Reaktionen auf eure Arbeit, gibt es eine, an die ihr euch besonders erinnert?
Beide: Wir erleben viel Freude und Offenheit – bei Kindern und Eltern.
Ute: Nach dem Kindergottesdienst am Konfirmationstag in diesem Jahr sagte ein Junge, der nicht zur Gemeinde gehört, sondern als Konfirmationsgast in Halle war, zu mir: „Danke schön, das war wirklich toll.“

Was gibt euch die Arbeit persönlich?
Ute: Die Freude daran, dass die Kinder Spaß hatten und etwas von Gott erfahren.
Jonas: Freude auch, und ich kann nebenbei für den Unterricht üben, z.B. das Singen.

Was wünscht ihr euch für die Bartholomäusgemeinde?
Beide: Mehr Mitarbeiter.
Ute: Ich wünsche mir, dass sich mehr Gemeindeglieder zutrauen, sich in der Gemeinde einzubringen – es gibt so viele Möglichkeiten.
Jonas: Für mich kann die Gemeinde so bleiben, wie sie ist.

Ihr wünscht euch mehr Mitarbeiter – was müsste ein potentieller Kindergottesdienstmitarbeiter denn unbedingt mitbringen?
Ute: Freude an der Arbeit mit Kindern, Offenheit und etwas Improvisationstalent. Es gibt vorbereitetes Material, das man gut verwenden kann.
Jonas: Ca. 1-2 Stunden Vorbereitungszeit und ein bisschen Kreativität.

Vielen Dank für das Gespräch!

Sandra Biewald