„Ich bin das Brot des Lebens.“ So sagt es Jesus knapp und doch sehr klar in Joh. 6,48.

Brot macht satt und ist eine wichtige Ernährungsgrundlage. In unserem Überfluss können wir jedoch selten ermessen, was Jesus damit meint, wenn er es in einer Zeit sagt, in der Brot einen ganz anderen Stellenwert hat als für unsere voll gedeckten Tische.

Der Mensch ist, was er isst. Das, was wir in uns aufnehmen, das wird bestimmen, wie wir aussehen. Nicht sofort, aber auf lange Sicht. Das ist äußerlich so: Das Maß unserer Energiezufuhr hat Einfluss auf den Ausschlag der Waage. Und innerlich ebenso. Marc Aurel hat das schön ausgedrückt: „Auf die Dauer nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.“ Wenn Jesus sagt, dass er das Brot des Lebens sei, ist das eine Einladung zu einer gesunden Ernährung, die uns wirklich gut tut, uns verändert und Leben schenkt. Denn er verknüpft diese Lebensspeise mit dem ewigen Leben: „Wenn jemand von diesem Brot isst, dann wird er ewig leben.“

Nun essen wir unser täglich Brot nicht, um in 50 Jahren etwas davon zu haben, sondern es soll uns jetzt satt machen. Wer seinen Lebenshunger bei Jesus stillt, wird unsterbbares Leben in sich haben. Das kann uns kein Mensch wieder nehmen. Das ewige Leben ist als hier nicht eine Zukunftvertröstung, sondern Gegenwartserwartung.

Wenn ich mich auf Jesu Angebot einlasse, dann hat das Folgen: Wir müssen nicht mehr faden Angeboten zum Glück hinterherjagen, die uns wieder hungrig machen nach mehr. Wir brauchen nicht die Anerkennung durch andere, um anerkannt zu werden, weil Jesus uns erkannt hat. Wir müssen uns nicht einen Namen machen, weil Jesus uns mit Namen kennt und anspricht.

Vielleicht kommen Sie auf den Geschmack und probieren mehr davon, was es heißt, sich von Jesus satt machen zu lassen. Und wie es bei den Kindern ist: Ein Kostehappen hat noch nie jemanden geschadet.

Reinhard Grohmann