Es war ein außergewöhnliches Treffen mit einem gewöhnlichen, aber gewöhnungsbedürftigen Thema: Die Gemeindeversammlung zur Stellenplanung im Kirchenkreis am 24.01. Das Interesse war groß, das Verständnis für die Thematik eher klein. Viele Fragen brachten viele Antworten, die wieder neue Fragen aufwarfen. Superintendent Kant hat als Vertreter für die Stellenplankommission wacker um Klarheit gerungen. Etliche Rahmenbedingungen hat das neue Finanzgesetz der EKM festgeschrieben und es stand immer wieder die Suche nach den Handlungsspielräumen im Raum. Die sind groß und klein zugleich. Aber der Verteilungskampf ist hart und „Gerechtigkeit gibt es nur im Himmel“, wurde unsere Präses der Synode zitiert.
Die Kirche hatte ihre finanzielle Entwicklung berechnet und die Kirchenkreise aufgefordert, ihre eigene Beerdigung zu planen. Dieses „krankschrumpfen“ ist in dem Zahlenwerk sichtbar, das an diesem Abend zur Diskussion stand. Stellenabbau analog dem Gemeindegliederrückgang hieß der Auftrag. Konkret wurden die Stellenkürzungen dann in einem Gesamtpaket verpackt, das einen Vergleich zum Iststand vermied. Das ergibt ein Bild von 2025 (mehr dazu auf der Homepage als Download), bei dem unsere Gemeinde eine Pfarrstelle mit Petrus zusammen in einer Gemeindekooperation hat, die von Markt bis Petrus geht. Einige widersprachen den Prognosen und verwiesen auf die Möglichkeit des Wachstums. Der Superintendent teilte diese Sehnsucht. „Ich hoffe ja, dass sich alles ganz anders entwickelt.“
Die Frage nach der Perspektive für die Pfarrstelle in Bartholomäus klang nach einem langen Weg: Beschluss der Synode, Freigabe der Stelle durch den Kreiskirchenrat, Ausschreibung, Besetzung durch das Landeskirchenamt, Mitsprache der Gemeinde.
Aber die Hoffnung führte die Versammlung ins Gebet und es stand so mancher Ruf im Raum, der mehr Vertrauen in Gottes Handeln formulierte. „Wo der Geist ist, da ist auch Geld.“ stand als wegweisendes Zitat über dem engagierten Abend. Die Gespräche gingen noch lange weiter.
Gottfried Muntschick