Foto: C. Hanke

Foto: C. Hanke

Wie jedes Jahr am Himmelfahrtswochenende fand auch in diesem Jahr die gemeinsame Hauskreisfreizeit des Familienhauskreises statt. Schon zum zweiten Mal versammelten wir uns im Gästehaus „Schmales Tal“ des CVJM in Wernigerode.

Nach einem entspannten Ankommen am Mittwochabend fanden ab Donnerstag jeweils am Vormittag Gesprächsrunden unter den erwachsenen Mitgliedern des Hauskreises statt. Als Thema wurde in diesem Jahr die Hiob-Geschichte gewählt. Zeitgleich organisierten die größeren Kinder die Vormittagsgestaltung für die kleineren. Nach einem leckerem Mittagessen im Huberhaus und einer kurzen Siesta wurde in die ereignisreichen Nachmittage gestartet. So erwanderten wir uns das Miniaturenland, das Schloss Wernigerode und den Kaisertum oberhalb der Stadt. Im Anschluss an eine Abendandacht aller starteten die Erwachsenen dann in ein gemütliches Abendprogramm mit Gesprächen, Spielen und Filmen. Am Sonntag bildete ein gemeinsam gestalteter Gottesdienst den Abschluss.

Es ist immer wieder spannend, wie sich die Vielfalt unserer Gemeinde auch in den Diskussionen und Gesprächen wiederfindet. Alle Familien freuen sich schon sehr darauf, auch im nächsten Jahr wieder eine gemeinsame Zeit in Wernigerode zu verbringen.

Zu Themen-Frage: „Wie kann Gott das zulassen?“ haben wir im Laufe der Freizeit ein paar Gedanken herausgestellt:
– Es gibt keine einfache Antwort auf die Frage nach dem Leid bzw. die Frage „Wie kann Gott das zulassen?“
– Ohne den Anfang zu haben und zu verstehen, können wir unsere eigene Geschichte nicht verstehen.
Deshalb müssen wir an den Anfang zurückkehren (Was ist der Mensch? Wozu hat Gott ihn geschaffen?…), um überhaupt einen Verständnisrahmen für diese Fragen zu haben.
In unserer Gesellschaft wurde aber weitgehend unser Anfang abgeschafft.
– ohne Antwort auf unser Woher, Wozu, Wohin? fehlt uns die Adresse für Fragen, Sinn, Leid…
(Denn wer nicht an Gott glaubt, kann ihm auch nicht das Leid der Welt „in die Schuhe schieben“)
– Die Frage kann nur in meiner Beziehung zu Gott und in meinem Leben mit Gott eine sinnvolle Antwort finden.
– Macht man Gott zum Gegenstand, über den man beliebig diskutieren kann, dann braucht man nicht mehr mit ihm reden oder auf ihn hören. (Frage am Rande: Wie geht das eigentlich?!)
– Sobald Gott zum Gegenstand unserer eigenen Meinungen und Urteile über ihn wird (Vergleich mit einem Glas Würstchen), wird Gott für uns praktisch belanglos.
Denn die Ebenen werden hier vertauscht: Wenn es nicht mehr um die Beziehung mit Gott geht (weil wir aus der Beziehung heraustreten und unser eigenes Ding machen), sondern nur noch um die Meinung über Gott geht, dann können unsere Fragen auch keine Antwort finden.
– Die Welt beginnt nicht im Nichts, sondern aus Gottes gutem Willen
– unser Leben ist kein Zufall, Unfall, nicht das Ergebnis eines Kampfes oder Krieges,
sondern am Anfang steht: Gott liebt uns. Gottes Lebensatem hat den „Klumpen Erde“ zum Leben erweckt
– Der Anfang ist nicht der Sündenfall, sondern das „sehr gut“ Gottes
– unsere Würde, unser Wert kommt aus dem „Ja“ Gottes zu uns, seinem unbedingten, befreiten und kreativen „Ja“.
– Wir dürfen unser Leid Gott klagen, er ist die richtige Adresse dafür.
Aber aus verschiedenen Gründen trauen wir uns das nicht (fühlen uns selber schuldig bzw. verantwortlich, geben anderen die Schuld, aber nicht Gott, spielen unser Leid herunter:“ anderen geht es doch viel schlechter…“

Für dieses Thema braucht man Mut. Mut sich den persönlichen existenziellsten Fragen seines Lebens bzw. seines Glaubens zu stellen. Wir wollen jeden dazu erMUTigen. Es lohnt sich!