dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des heiligen Geistes.“ (Röm.15,13)

Der Monatsspruch meines letzten Dienstmonats ist geprägt von gewichtigen Worten. Ich konzentriere mich auf die Kraft des heiligen Geistes. Zu Beginn unseres Dienstes erhielten wir ein Wort aus Offenbarung 3, Vers 8: „Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen, denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt.“

Wir lasen dieses Wort damals in einer bedrängten Situation. Zwar war ich als Pfarrer in der Gemeinde eingeführt, aber im Gemeindehaus war kein Wohnraum. Mehr als vier Jahre versah ich meinen Dienst von außerhalb. Es war belastend. So bemühte ich mich um eine andere Stelle. Da leuchtete uns an einem Morgen das Wort von der „offenen Tür“ so stark auf, dass wir neue Hoffnung schöpften. Wir wussten: Bartholomäus ist unser Platz!

Kurz darauf kam Vieles in Bewegung. Wir bekamen eine Wohnung im Gemeindehaus und es war uns klar, dass es bei der „offenen Tür“ nicht allein um uns ging. Es ging darum, was Gott durch die geöffnete Tür für die Gemeinde senden wollte. Es ging um Erneuerung und Gemeindeaufbau in der Kraft des heiligen Geistes.

Gastfreundschaft und Bibellehre waren nur die beiden Gaben von Gottes Geist, die wir als Ehepaar beitragen konnten. Sehr vieles fehlte noch. Aber durch die Verheißung der von Gott geöffneten Tür war eine große Hoffnung auf Erneuerung geweckt. Die Arbeit machte Freude. Durch die offene Tür kamen z.B.: Einflüsse von Pfr. Kopfermann aus Hamburg, zur Erneuerung der Mitarbeiterschaft und die zahlreichen Mitarbeiter des missionarischen Dienstes Südharz mit ihren Kirchenwochen. Als die große Tür durch den Fall der Mauer aufging, kamen Geschwister der Vineyard-Gemeinde aus Bern mit den Anbetungs- und Heilungsgottesdiensten in der Gegenwart des heiligen Geistes. Dem folgten in den neunzige Jahren die Seminare zum Aufbau eines gemeindlichen Lebensmittel- und Sozialdienstes.

Das Kirchenkaffee wurde gestartet und die Gottesdienste offener für Gäste gestaltet. Theaterstücke und neue Musik wanderten in die Gottesdienste ein. Wichtig für die Gemeinde war, dass sie erkennen konnte, wie all diese Neuerungen von dem erfahrenen Frieden mit Gott her geleitet waren. Die Freude über die Kraft des Glaubens war der Motor dieser Neuerungen. So konnten alle beieinander bleiben in der Gemeinde, die traditionell bewahrenden Mitglieder und die ständig nach Neuerungen strebenden Kräfte.

Überhaupt war das Schönste, was durch die von Gott geöffnete Tür kam, der nicht versiegende Strom wertvoller ehrenamtlicher und angestellter Mitarbeiter. Sie haben mit ihren Begabungen das Gemeindeleben bereichert. Die Leitung der Gemeinde zeigte sich immer wieder bereit, sich auf neue Mitarbeiter und ihre Ziele und Anliegen einzulassen. In der Jugendarbeit, in der Kindergottesdienstarbeit, den Kinderbibeltreffs und in vielen baulichen Projekten hat Gottes Geist viel Gelingen geschenkt. Die letzten Jahre waren zudem stark von dem Bemühen geprägt, dem gemeindlichen Leben sinnvolle Strukturen zu geben und die ganze Gemeinde zu erreichen. Für alles Miteinander sind wir von Herzen dankbar!

Für die Zukunft geht es nun um das „reicher werden an Hoffnung durch die Kraft des heiligen Geistes.“ Das soll in keiner Weise die Tatsache verstellen, dass große Aufgaben zu meistern und schwierige Entscheidungen zu treffen sind. Aber die Kraft des heiligen Geistes zieht sich nicht zurück. Die Verheißung bleibt: Gottes Geist ist die bewegende Kraft der Gemeindearbeit.

Mit den besten Wünschen auch für Pfingsten

Ihr Pfarrer Katzmann