Zur GKR-Arbeit gehört auch der Blick über den Tellerrand der eigenen Gemeinde. Wir haben zwei Mitglieder des jetzigen GKR gebeten, ihre Perspektive darauf zu schildern. Hier berichtet Jürgen Biewald. Außer im GKR engagiert er sich auch in der Synode des Kirchenkreises und im Kreiskirchenrat. Den ergänzenden Beitrag von Mark Udo Born könnt ihr hier lesen.

Welche Aufgaben haben eigentlich die Synode und der Kreiskirchenrat?
Die Synode ist das Parlament des Kirchenkreises, in dem viele grundlegende strukturelle und inhaltliche Fragen diskutiert und beschlossen werden. Der Kreiskirchenrat ist dagegen für die laufende Geschäftsführung verantwortlich und berät den Superintendenten.

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen der Arbeit im GKR und auf Kirchenkreis-Ebene?
Ganz formal: Die Gemeindekirchenräte eines Wahlbezirks wählen die ehrenamtlichen Mitglieder der Synode. In die Synode können allerdings auch Gemeindemitglieder gewählt werden, die nicht zu einem GKR gehören. Die Mitglieder des Kreiskirchenrates werden dann aus den Mitgliedern der Synode gewählt.

Welche Berührungspunkte mit dem Kirchenkreis hat man bei der Arbeit im GKR?
Oft gibt es die, wenn der GKR Anträge an den Kirchenkreis stellt, zum Beispiel wenn es um Bauarbeiten im Gemeindehaus oder notwendige Renovierungen der Pfarrwohnung geht. Oder wenn wir Zuschüsse für Freizeiten, beispielsweise der Jugendarbeit beantragen. Andere Berührungspunkte sind etwa Anhörungen zum Stellenplan der Hauptamtlichen im Kirchenkreis oder wenn eine Neubesetzung der Pfarrstelle ansteht.

Außer der Kirchenkreis-Ebene gibt es ja auch noch Kontakte zu anderen Gemeinden in der Region, bei uns also vor allem zu Laurentius und Petrus. Wie kann man sich im GKR auf dieser Ebene einbringen?
Ein wichtiger gemeinsamer Punkt sind die Regional-Gottesdienste, die etwa am Ostermontag, am Pfingstmontag oder als Gottesdienst am Saaleufer stattfinden. Teilweise gibt es auch personelle Überschneidungen, etwa in der Kirchenmusik. Auf diese Weise ist die Region regelmäßig Thema im GKR. Für jemanden, der sich im GKR in diesem Bereich engagieren will, gäbe es eine schöne Aufgabe: Auf die GKRs der anderen Gemeinden in der Region zuzugehen und eventuell gemeinsame Projekte anzustoßen, so dass das Vertrauen zueinander noch weiter wachsen kann.

Wie geht es dir damit, dass du so verschiedene Hüte – im GKR und in den Gremien des Kirchenkreises – aufhast?
Manchmal ist es schwierig, die verschiedenen Mandate unter einen Hut zu bekommen. Nicht immer ist z.B. das, was für den Kirchenkreis richtig ist, ideal für die Gemeinde und umgekehrt. Ich schätze aber sehr die persönlichen Kontakte, das Miteinander und das Vertrauen untereinander, das durch die gemeinsame Arbeit im Gemeindekirchenrat und im Kirchenkreis gewachsen ist. Und ich denke, dass auch die Gemeinde davon profitiert.

Was schätzst du insgesamt an der Arbeit im GKR?
In den vergangenen Jahren ist ein vertrauensvolles Miteinander gewachsen. Im GKR nehmen wir Anteil aneinander, unterstützen uns, beten füreinander und sind auch in existentiellen Fragen als Gemeinschaft füreinander da. Das möchte ich nicht missen. In unserer gemeinsamen Arbeit ist es mir ein großes Anliegen, dass wir konkret fragen, was Gott für unsere Gemeinde will. Dieses gemeinsame Fragen erlebe ich im GKR, aber auch auf Kirchenkreis-Ebene und in anderen Gemeinden. Gleichzeitig kann sich jeder mit seinen Fähigkeiten einbringen. Deshalb investiere ich gerne meine Zeit in das Ehrenamt an der Schnittstelle zwischen der Gemeinde und dem Kirchenkreis, weil wir Teil einer großen Gemeinschaft sind, die sich gegenseitig stützt.

Interview: Iris Hinneburg