21. Juni 2023 | Allgemein, Zukunft
Bekanntlich befindet sich unsere Gemeinde gerade in einem Prozess, um eine mögliche gemeinsame Zukunft mit der Petrus-Gemeinde auszuloten. Ein Weniger an Hauptamtlichkeit ist nicht gleichbedeutend mit weniger Gemeindeleben und trotzdem wird es für beide Gemeinden weitreichende Folgen haben.
Wir wollen die Zukunft möglichst offen und zuversichtlich betrachten und hier kommen Sie ins Spiel: Denn Sie dürfen Einfluss auf unsere Zukunft nehmen! Wir wollen Ihnen bewusst Platz einräumen und Freiraum für Ihre Gedanken schaffen. In einem ersten Schritt wollen wir uns darüber klar werden und austauschen, was uns eigentlich wichtig ist, wenn wir an unsere Kirche, an Gemeinde und an Glaube und Dienst für andere denken.
Wir laden Sie ein, unter diesem Motto die Gedanken von A bis Z schweifen zu lassen. Dabei soll Sie ein Zukunfts-ABC anregen. Das Arbeitsblatt ist ab nächster Woche auf der Website und in Papierform in der Kirche und im Gemeindehaus zu finden. Beiderseits der Saale wird dazu eingeladen und so können sich viele beteiligen.
Welche Worte, Gedanken oder Geschichten kommen Ihnen z.B. zu Stichworten wie „Evangelium heute“, „Lieblingsorte“ oder „Mangel“ in den Sinn? Halten Sie sie fest, natürlich ist auch
Platz für Skizzen und Bilder, Emoticons oder Ähnliches. Wer mag, kann auch eine Fotoserie erstellen. Teilen Sie die Ergebnisse mit anderen, z.B. im Hauskreis, in Ihrer Gruppe oder mit Vertrauten. Wir planen zum Austausch auch einen Gemeindeabend im September. Auf Ihre Beteiligung sind wir gespannt.
Im Newsletter und auf der Website wird es ab der nächsten Ausgabe wöchentlich eine Inspiration zu Buchstaben des Zukunfts-ABC geben. Lasst uns der Zukunft entgegen leben – lesen und träumen Sie mit!
Dorothea Vogel und Ralf Döbbeling
29. März 2023 | Allgemein, GKR, Zukunft
Der Stellenplan des Kirchenkreises sieht vor, dass ab Frühjahr 2025 für Bartholomäus und Petrus gemeinsam nur noch eine Pfarrstelle (100%) zur Verfügung steht. Was kann dann die Perspektive für die rund rund 2.500 Gemeindemitglieder sein?
Mit dieser Frage hat sich bereits die Gemeindeklausur gemeinsam mit Vertreter:innen der Petrus-Gemeinde im Januar beschäftigt. Beim Gemeindevormittag am vergangenen Sonntag war Gelegenheit, die Pläne kennenzulernen und zu diskutieren. Cornelia Büdel stellte für den GKR die bisherigen Überlegungen vor. Danach spricht vieles gegen eine lose Kooperation, aber viel für einen künftigen Zusammenschluss unserer beider Gemeinden. Die beiden GKRs haben beschlossen, in einem ergebnisoffenen begleiteten Prozess diese Option weiter zu bedenken.
Diese Entscheidung entspricht dem Modell der regio-lokalen Gemeindeentwicklung, das der Theologe Dr. Felix Eiffler von der Forschungsstelle Missionale Kirchen- und Gemeindeentwicklung in einem kurzen Vortrag vorstellte. Die Idee dahinter: In Zeiten zurückgehender Mitgliederzahlen soll es nicht darum gehen, den Mangel zu verwalten, sondern mit den verfügbaren Mitteln neue Wege für den gemeinsamen Auftrag zu entwickeln: Die Kommunikation des Evangeliums.
Dazu gehört es auch, Kirche nicht nur von den herkömmlichen Gemeindestrukturen her zu denken, sondern dabei auch die Region (bei uns also von Giebichenstein bis Heide Süd) als Sozialraum zu begreifen, sich mit anderen Akteuren zu vernetzen und „der Stadt Bestes“ zu suchen. Das kann aber auch heißen, dass die bisherigen Gemeinden zukünftig möglicherweise nicht mehr ein „Vollprogramm“ bieten.
Für Petrus und Bartholomäus sind die Voraussetzungen günstig: Wir haben schon viel gemeinsame Erfahrungen, teilen Hauptamtliche und haben uns über viele Jahre hinweg ausgetauscht. Auch gibt es in den beiden Gemeinden sehr ähnliche Milieus, so spielen zum Beispiel Familien eine wichtige Rolle. In Bartholomäus haben wir sehr unterschiedliche Hintergründe, etwa im Frömmigkeitsstil, und offensichtlich die Kraft, Verschiedenheit auszuhalten.
Wie eine mögliche gemeinsame Zukunft konkret aussehen könnte, ist bisher noch offen. Bedacht werden sollen die möglichen Entwicklungen zum einen in Arbeitsgruppen, die der GKR initiieren wird. Wer Interesse hat, an diesem Zukunftsthema verbindlich mitzudenken, melde sich bitte bei Cornelia Büdel. Zum anderen sind aber auch die verschiedenen Arbeitsbereiche, zum Beispiel die Jugendarbeit, Seniorenkreise, Öffentlichkeitsarbeit oder Kindergottesdienste aufgerufen, sich mit den entsprechenden Gruppen in Petrus in Verbindung zu setzen und sich kennenzulernen.
Ziel ist es, dass wir uns in den Gemeinden auf Augenhöhe begegnen und vertrauensvolle Beziehungen entwickeln. Durch die Veränderungen in den Gemeinden soll Kirche in unserer Region nicht weniger, sondern mehr und vielleicht auch ganz neu werden. Die weiteren Überlegungen stehen deshalb unter zwei Leitfragen:
1) Wie müsste unser Zusammenschluss aussehen, damit er für die beiden Stadtteile einen Mehrwert ergibt?
2) Wie müsste unser Zusammenschluss aussehen, damit er für die beiden Gemeinden und für unseren Auftrag in der Welt einen Mehrwert ergibt?
Das sind komplexe Fragen – und die Zeit dafür ist begrenzt. Wenn wir uns tatsächlich für einen Zusammenschluss entscheiden, wäre der beste Zeitpunkt dafür Januar 2025. Dann kann die nächste GKR-Wahl im Oktober 2025 bereits unter den neuen Vorzeichen stattfinden. Dafür ist es aber nötig, dass der Entschluss dazu Anfang des 2. Quartals 2024 fällt, also bereits in einem Jahr.
Es steht uns eine spannende, aber auch arbeitsreiche Zeit bevor, bei der es viel zu bedenken gibt. Bitte bringt euch bei diesem Prozess ein und begleitet ihn im Gebet.
Für den GKR
Cornelia Büdel
01. Feb. 2023 | Allgemein, Zukunft
Nicht nur die Gesellschaft, sondern auch unsere Kirche befindet sich in Zeiten großen Wandels. Der Veränderungsdruck scheint groß und die Verlustängste ebenso. Für uns heißt das konkret: In zweieinhalb Jahren wird es für Bartholomäus und Petrus zusammen nur noch eine Pfarrstelle geben. Und das ist erst der Anfang: Geld für Pfarrstellen wird überall knapp, es wird weniger Bewerber:innen auf solche Stellen geben. Und die Anzahl der Gemeindemitglieder, der Gottesdienstbesucher – wer weiß? Aber in jedem Ende steckt auch ein Neuanfang.
Auf der diesjährigen Gemeindeklausur am vergangenen Wochenende haben wir deshalb an einem Abend gemeinsam mit Petrus mutig in die Zukunft geblickt: Wäre ein freiwilliger vorzeitiger Zusammenschluss der beiden Gemeinden der richtige Schritt? Würden wir dadurch weniger? Oder wären wir einfach effizienter und attraktiver? Könnten wir vielleicht in diesem Zusammenhang unseren Auftrag für unsere Stadt neu definieren und zukünftig besser in unser Umfeld wirken?
In einer moderierten Runde haben wir über die Stärken unser jeweiligen Gemeinden gesprochen und uns über Wünsche, Hoffnungen und Befürchtungen ausgetauscht. Dabei haben wir viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Wir sind gespannt, wohin uns der weitere Weg führen wird.
Gott ist schon in der Zukunft, wir sollten uns also getrost auf neue Wege führen lassen. Wir sollten alle vorhandenen Mittel und Strukturen dafür einsetzen, um am Prozess der Veränderung zu arbeiten. Gottes Kirche wird bleiben, auch wenn möglicherweise nichts bleiben wird, wie es war. „Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt! Er selbst kommt uns entgegen, die Zukunft ist sein Land.“ (EG 395)
Cornelia Büdel
Was sonst noch bei der Gemeindeklausur besprochen wurde, haben Mark Udo Born und Reinhard Grohmann am Sonntag im Gottesdienst berichtet.