19. Feb. 2025 | Allgemein
Sind Ihnen am Tor zum Kirchhof auf dem Boden schon einmal die runden Kugeln aufgefallen? Die Sächsische Zeitung berichtete im Dezember 2024 über archäologische Grabungen im Dresdner Zwinger, bei denen Fachleute Teile von steinernen Kanonenkugeln entdeckten. Eine geologische Analyse zeigte, dass es sich bei dem Gestein um Unteren Halleschen Porphyr handelt. Weitere Forschungen ergaben: Die Kugeln ließ der sächsische Kurfürst Friedrich II. während der Großen Magdeburger Fehde (1433–1435) auf der Burg Giebichenstein herstellen. Die beiden Kugeln am Tor zum Bartholomäus-Kirchhof sind Musterkugeln, die als Vorlage aus Dresden nach Halle geschickt wurden.
05. Feb. 2025 | Allgemein, GKR
Am 28. September 2025 können Sie in unserer Gemeinde einen neuen Gemeindekirchenrat (GKR) wählen. Der GKR stellt als zentrales Entscheidungsgremium in den kommenden sechs Jahren die Weichen für unser Gemeindeleben. Für die Wahl sind auch einige formale Aspekte wichtig.
Wählen können im Wesentlichen alle Gemeindemitglieder, die am Tag der Wahl mindestens 14 Jahre alt sind. Tipp: Wer sich unsicher ist, ob er oder sie wählen darf, kann im Gemeindebüro nachfragen. Zwischen 17.05. und 15.06. ist es möglich, die Wählerliste einzusehen und sie bei Bedarf korrigieren zu lassen. Alle Wahlberechtigten erhalten per Post Briefwahlunterlagen zugeschickt. Die ausgefüllten Stimmzettel können Sie per Briefpost einsenden, in den Briefkasten des Gemeindebüros einwerfen oder am Wahltag persönlich abgeben. Die Unterlagen müssen in der Gemeinde bis 28. September 14 Uhr eingegangen sein.
Kandidieren für den GKR können Wahlberechtigte, die mindestens 16 Jahre alt sind, der Gemeinde seit mindestens sechs Monaten angehören und am Leben der Kirchengemeinde teilnehmen. Zu wählen sind sechs Gemeindekirchenräte und im Idealfall auch zwei stellvertretende Mitglieder. Wir freuen uns aber über deutlich mehr Wahlvorschläge bis zum 18.05. an den GKR, damit es eine echte Wahl gibt. Für die Wahlvorschläge hält die EKM Formulare zum Herunterladen bereit.
Damit wir unsere Gemeinde langfristig selbstverantwortlich gestalten können, brauchen wir Menschen, die sich im GKR engagieren. Sind Sie dabei?
29. Jan. 2025 | Allgemein
Durch Änderungen in der kirchlichen Verwaltung ist die bisherige Kontoverbindung der Gemeinde nicht mehr gültig. Bitte überweisen Sie Spenden für die Gemeinde künftig auf folgendes Konto:
Förderverein St. Bartholomäus e.V.
IBAN: DE96 8005 3762 0383 3233 01
BIC: NOLADE21HAL
Bitte überprüfen Sie auch eventuelle Daueraufträge. Vielen Dank!
20. Nov. 2024 | Allgemein
Wir trauern um Reinhard Rüger, der sich als Ältester über mehrere Legislaturen in unruhigen Zeiten der Gemeinde engagiert hat und mit seiner weisen und auf Konsens bedachten Art den Frieden und das Wachstum der Gemeinde im Blick behalten hat.
Seiner familiären Herkunft im Erzgebirge verdankte er seinen persönlichen Glauben und seinen Sinn für das Handwerk und gute Arbeit. In Halle hat er zusammen mit seiner Frau Margret zunächst in der Marktgemeinde in segensreicher Weise einen großen Kreis von Studenten begleitet und geprägt. Zeitgleich war Domherr Reinhard Rüger beruflich als Denkmalpfleger zahlreicher besonderer Kirchen in Mitteldeutschland, wie zum Beispiel dem Naumburger Dom, gefragt und vielerorts tätig. In dieser Weise hat er auch in der Bartholomäusgemeinde fachkundig und erfahren das Bauen und Erneuern der Kirche und des Gemeindehauses erfolgreich beraten.
Trotz seiner instabilen Gesundheit der letzten anderthalb Jahrzehnte hat er auch den geistlichen Gemeindeaufbau aufmerksam begleitet. Dabei überließ er trotz seiner großen Erfahrung das abschließende Urteil stets dem Gegenüber. In dieser achtsamen, bescheidenen und wachen Art werden wir uns seiner erinnern und danken ihm für seine Freundschaft.
Er starb am 12. November in seinem Büro neben seiner Werkstadt im Alter von 90 Jahren. Von Erde bis Du genommen, Reinhard, zu Erde sollst Du wieder werden. Gott behüte Deinen Eingang ins ewige Leben.
Die Beisetzung fand am 19. November auf dem Laurentius-Friedhof statt.
Ralf Döbbeling im Namen des GKR
20. Nov. 2024 | Allgemein
Gerade zurückgekehrt von einer Gemeindefreizeit in Hirschluch/Storkow ist es ein guter Moment, auf die Wirkung von Freizeiten einzugehen. Wir hatten eine gute Zeit. Waren zusammen mit fast fünfzig Menschen im Alter von noch nicht einem bis ungefähr siebzig Jahren. Es waren Familien, Paare und Alleinstehende zusammen auf Reisen. Es wurde gesungen, gespielt, gegessen, geredet und gefeiert.
Gemeinde an anderem Ort berührt mehr Lebensbereiche als normales Gemeindeleben. Es kann, weil alles seine Zeit hat. Gerade dadurch, dass die Reisegruppe sich zum Freizeitort bewegt hat, bewegt sich auch innerlich viel. Das beginnt schon mit der Entscheidung mitzufahren. Menschen vertrauen sich an, ein paar Tage Leben mit anderen zu teilen und Gemeinschaft zu üben. Sie sind sehr aufmerksam.
Als Arbeitsform entstanden Freizeiten schon im 19. Jahrhundert und etablierten sich als fördernde Gemeinschaftsform im Laufe des 20. Jahrhunderts. Dabei spiegelten die Freizeiten auch den jeweiligen Geist der Zeit, z.B. die romantische Naturliebe des Wandervogels und die reformpädagogischen Ideale wider. Im Nationalsozialismus und in der Zeit der DDR wurde versucht, die Fahrten für eigene und somit gemeindefremde Zwecke zu nutzen oder zu verhindern, da man ihre Bedeutung erkannte.
Insbesondere in der Jugendarbeit wurden die Formen seitdem immer weiterentwickelt. Ein abwechslungsreiches und qualifiziertes Programm mit thematisch kreativen Einheiten zu Glaubens- und Lebensthemen führt dazu, dass aus Hören Erleben wird. Glaubensgewissheiten und Beziehungen, die bei Freizeiten entstehen, prägen oft ein ganzes Leben.
Aus meiner Sicht ergänzt eine Gemeinde- oder Jugendfreizeit, die bei uns JaRü heißt, den Gemeindealltag mit den Gottesdiensten und Gruppen wie das Kloster die Parochie (Ortsgemeinde). Freizeiten wirken wie ein Kloster auf Zeit. Sie ermöglichen, dass Glaube ganzheitlich eingeübt werden kann. Die gemeinsame Zeit bietet eine einzigartige Chance, bisherigen „Trott“ zu verlassen und neues Verhalten auf Zeit zu erproben und zu genießen. Daraus kann man nach der Zeit wieder aussteigen oder versuchen, es in den Alltag in Schule, Familie, Gemeinde zu übertragen. So verlangt eine Anmeldung zu einer Freizeit zum einen Mut, sich auf andere und einen anderen Tagesablauf einzulassen, und zum anderen bietet es ein Schaufenster, wie ein Leben unter der Hypothese, es gäbe Gott und ein gutes Zusammenleben, dauerhaft aussehen könnte.
Ralf Döbbeling
30. Okt. 2024 | Allgemein

Foto: Anna Kolata
Eine Taufe ist immer etwas besonderes und im Laufe des Sommers 2024 durften wir in der Bartholomäusgemeinde so einige Taufen erleben. Über drei Taufgeschichten möchten wir an dieser Stelle exemplarisch berichten. Sie erzählen sich sehr unterschiedlich: Die drei Personen, die dahinter stehen, sind ganz verschieden und auch die drei Wege, die sie zur Taufe gegangen sind, verliefen ungleich.
„Ich möchte auch, dass Gott mich beschützt!“ Diese prägnante Aussage der 5-jährigen Martha bildete den Ausgangspunkt für ihre Taufe im Rahmen des Kindergottesdienstes der Bartholomäus-KiTa. Wie kommt ein junges Mädchen zu diesem Wunsch?
Sie besucht gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder Arthur seit Sommer 2023 die Kita der Bartholomäusgemeinde. Für ihre Mutter, Nadja Kirchhoff, war die Zusage auf einen KiTa-Platz wie ein „Sechser im Lotto“. Denn auch wenn sie sie selbst nicht getauft ist und bisher wenige Berührungspunkte mit dem christlichen Glauben hatte, schätzt sie die christlichen Werte und findet es wichtig, dass ihre Kinder „alles kennenlernen und später frei entscheiden können, wie sie ihr Leben leben möchten.“
Nach einer negativen Erfahrung mit einer anderen Kindertagesstätte war sie im Winter 2023 auf die Kita der Bartholomäusgemeinde aufmerksam geworden und direkt begeistert und bewegt von der Atmosphäre: „Mir sind diese Werte aufgefallen, die in der Kita durch den christlichen Glauben gelebt werden: nicht einfach nur Höflichkeit, sondern das wertschätzenden Miteinander, die Gemeinschaft, eine Herzlichkeit was man sonst wenig findet in der Gesellschaft, ein Bewusstsein und eine Aufmerksamkeit füreinander. Jedes Kind ist willkommen und angenommen, das spürt man.“
Auch Martha fühlt sich wohl. Im Morgenkreis lernt sie, dass Gott seine Hände über jedes Kind hält, hört von der Taufe, singt Lieder, spricht Gebete und wünscht sich diese auch Zuhause. Sie bringt viele der Lieder, die sie in der Kita kennenlernt, mit nach Hause, wünscht sich Tischgebete und singt vor dem Schlafengehen „Zündet an das helle Licht“. An einem Abend im Frühjahr 2024 äußert sie den Wunsch, dass Gott sie beschützen möge. Ihre Mutter erzählt ihr von der Taufe und Martha möchte erst einmal darüber nachdenken. Mithilfe von Kinderbüchern entdeckt die Familie die Grundlagen des christlichen Glaubens und die Bedeutung der Taufe: „Ich bin geliebt und angenommen. Gottes großes Ja gilt mir.“ Allzu lange überlegen braucht Martha dann nicht mehr: Sie möchte getauft werden und ausdrücken „Ja, ich möchte Gottes Zusage annehmen.“ Kurze Zeit später wird Martha, gemeinsam mit ihren beiden jüngeren Geschwistern Arthur und Alma, denen ihre Mutter die Zusage Gottes nicht vorenthalten wollte, im Rahmen des Kindergottesdienstes der Kita getauft.
Auch Bosses Eltern ist es ein Anliegen, ihren Sohn durch die Taufe unter den Schutz Gottes und in die christliche Gemeinschaft zu stellen. Rahel und Willi Müller wuchsen selbst in christlichen Familien auf und erleben ihren Glauben immer wieder als Kraftquelle für ihr Leben. Zuletzt wurde ihnen durch einen Verkehrsunfall, den Willi wie durch ein Wunder überlebte, eines nochmal besonders deutlich: „Wir haben im Leben nicht alles in der Hand und es gibt etwas Größeres als das, was wir als Menschen greifen können.“ Als Taufvers für ihren Sohn wählen sie Psalm 23,6: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.“ Ihr Wunsch für Bosse: „Wir wollen ihn unter diesen göttlichen Schutz stellen und ihn bewusst Teil dieser christlichen Gemeinschaft werden lassen. Wir wollen, dass unsere Kinder darauf vertrauen können, dass es jemanden Größeres als sie gibt.“

Foto: Anna Kolata
Diesen „Größeren“ hat auch Anja Werth entdeckt. In ihrem Beruf als Fahrerin im Auftrag von Krankenhäusern und Apotheken lernt sie letztes Jahr ein Gemeindemitglied der Bartholomäusgemeinde kennen, das eine der von ihr angefahrenen Apotheken leitet. Die kurzen, aber freundlichen Begegnungen im stressigen Berufsalltag und seine wertschätzende Art gehen ihr nach und verwundern sie. Durch weitere Gespräche und Recherchen entdeckt sie, dass er Gemeindeglied in Bartholomäus ist und beginnt im Dezember, die Gottesdienst-Live-Streams anzuschauen. Was sie dort sieht und hört, spricht sie an und sie möchte den Gottesdienst gerne vor Ort erleben. Als sie dem Apothekenleiter bei der nächsten Begegnung davon erzählt, hält diese es auch für eine gute Idee.
Trotz mancher Unsicherheit und vieler Fragen fährt Anja im Februar aus Aschersleben nach Halle und besucht ihren ersten Gottesdienst. Es folgen Wochen voller neuer Entdeckungen und wohltuender Begegnungen: Gespräche und Gemeinschaft im Kirchencafé, Kennenlernen des Gottesdienstablaufs, neue Lieder und interessante Predigten. Anja merkt: „Ich find’s einfach nur toll und bin einfach nur begeistert.“
Gepackt von Neugier und Begeisterung schaut sie sich zuhause den Jesus-Film an: „Da ist der Funke dann auch gleich übergesprungen. Der ist ja einfach nur toll. Der war ja so voller Liebe für alle Menschen.“ Sie bestellt sich eine Bibel, liest darin und recherchiert die Grundlagen des Christentums, wobei sie über das Abendmahl lernt, dass es nur für Getaufte sei. Als sie eines Sonntags im Gottesdienst das Abendmahl beobachtet, möchte sie aus Respekt nicht daran teilnehmen, aber dennoch mehr darüber wissen. Gespräche mit Gemeindemitgliedern helfen weiter und sie kommen über die Taufe ins Gespräch. Nach weiteren Gesprächen entscheidet Anja: „Ja, ich will offiziell ein Kind Gottes sein. Ich will ihm meinen Liebe und Treue versprechen und das durch die Taufe ausdrücken.“ Sie wählt Psalm 91,1 als ihren Taufvers: Bei Gott, dem höchsten, hast Du Heimat gefunden. „Ich war so viel unterwegs in meinem Leben, aber jetzt bin ich angekommen.“
Und auch die Taufe selbst, die im Rahmen des Tauffestes im Heidesee stattfand, wurde für Anja zu einem lebensverändernden Ereignis: „Von dem Zeitpunkt an, habe ich einfach von innen gespürt: Das war, was mir gefehlt hat. Ich wusste es gar nicht, aber Gott wusste es und hat mich hierher geführt und hat mir die Augen für das Ganze hier geöffnet. Das ist das Schönste, was mir passiert ist, dass er mich hierher geführt hat.“
Ein Glaube, eine Taufe und doch ganz unterschiedliche persönliche Geschichten – was ist Ihre? Am 04. Mai 2025 werden wir einen Tauferinnerungsgottesdienst feiern, um uns gemeinsam an die Zusage Gottes zu erinnern.
Hanna Löffler